Vorsorglich hatte man sich bereits den Streikbeschluss eingeholt. Das wird jetzt nicht mehr notwendig sein. Wie es die Gewerkschaft gefordert hatte, übernimmt Kärnten für Landes- und Spitalsbedienstete den Bundesabschluss. Das bedeutet 9,15 Prozent mehr Gehalt ab 1. Jänner 2024 für 12.000 Mitarbeiter. Die Gehaltsverhandlungen fanden am Montag statt. Die Gesamtkosten für das Land Kärnten belaufen sich auf rund 86 Millionen Euro. „Es ist ein großes finanzielles Danke für das tagtägliche Engagement, für die enorme Einsatzbereitschaft jederzeit und vor allem in den vielen Krisen, die wir gemeinsam zu meistern hatten und haben, sowohl im Bereich der Landesverwaltung als auch im Bereich der Gesundheitsversorgung“, betont Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am späten Montagnachmittag in einer Aussendung. Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) spricht von einem „Kompromiss“, der gelungen sei. Denn verbunden mit dem Abschluss sind auch personelle und strukturelle Reformmaßnahmen, um den Landeshaushalt zu entlasten und budgetäre Abgänge zu senken.
„Respektable Lösung“
Zufrieden mit dem Ergebnis zeigt sich Stefan Sandrieser, Vorsitzender der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst: „Die GÖD Kärnten war und ist immer ein verlässlicher und konstruktiver Partner, auch und insbesondere in Gehaltsverhandlungen. Umso wichtiger war es uns auch, eine für beide Seiten wertschätzende und respektable Lösung zu finden.“ Die Gewerkschaft hatte im Vorfeld befürchtet, dass die „Signale zu einem positiven Abschluss für die Gehaltsverhandlungen 2024 unter schlechten Vorzeichen“ stünden.
Einig waren sich alle Verhandlungsteilnehmer am Montag, dass der aktuelle Abschluss nicht automatisch die Übernahme eines Bundesabschlusses im Jahr 2024 zur Folge haben wird. Im Herbst kommenden Jahres müssen dann Verhandlungen für eine allfällige Gehaltsanpassung für 2025 stattfinden. Auch dann wieder unter Berücksichtigung der budgetären Situation des Landes.
Reaktion
Wenig überrascht zeigt sich am Montag in einer Aussendung Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer darüber, dass auch das Land Kärnten dem Ergebnis der Beamtengehaltsverhandlungen auf Bundesebene folgt. Er spricht von einem „durchschaubaren SPÖ-Politspiel“ im Vorfeld und fordert einmal mehr Reformschritte, um sich „solche Gehaltsabschlüsse auch leisten zu können.“