Die aktuelle Situation rund um die Grazer Streamerin Shurjoka wird oft mit der von „Drachenlord“ Rainer Winkler verglichen. Über ein Jahr lang ist die Grazerin im Netz einer Hasswelle ausgesetzt. Winkler ist bereits seit über zehn Jahren im Internet Zielscheibe von Cybermobbing. Die Jagd nach dem „Drachenlord“, wie sich Winkler im Internet nennt, hat sich sogar bis in die reale Welt überschlagen. Der Deutsche ist von seinen Hatern fast täglich zu Hause aufgesucht worden. Solange, bis Winkler einmal körperlich reagiert hat, und wegen Körperverletzung verurteilt wurde. Sein Haus in Mittelfranken ist mittlerweile abgerissen worden, damit das 40 Seelendorf, wo Winkler lebte, endlich seine Ruhe hat.
Die Gründung einer FKK-Kommune
Keine Ruhe hat Winkler selbst, der auch für seine frauenfeindliche und antisemitischen Aussagen bekannt ist. Immer wieder polarisiert er mit Videos und Aktionen und bringt sich so wieder ins Kreuzfeuer des Mobs. Obwohl er im März letzten Jahres groß seinen Rückzug aus dem Internet angekündigt hat, ist er aktuell erneut Thema im Netz. Seine „Rückzugs“-Video auf TikTok ist mittlerweile nicht mehr auffindbar. Nur ein Blogbeitrag und Nachrichtenberichte sprechen noch von dem vergeblichen Wunsch „ein normales Leben“ zu führen.
Auf TikTok schaut das jedoch anders aus. Dort postet Winkler regelmäßig Videos und macht Livestreams. Hauptsächlich zu seiner neuesten Idee: Die Gründung einer FKK-Kommune. Dabei soll eine Gemeinschaft mit Menschen aller Altersgruppen entstehen, die in der Kommune nackt leben. Aber alleine schon der Name sorgt für Kritik. „Kommune der Freiheit“ kurz „KdF“ soll sie heißen. Die Abkürzung ist jedoch aus dem Nationalsozialismus bekannt und steht für die Massenorganisation „Kraft durch Freude“, eine Unterorganisation der Deutschen Arbeitsfront.
Thema Kinder
Ebenfalls ein großes Thema ist jenes, ob Kinder auch in die Kommune dürfen. Anfänglich hieß es noch von Seiten Winklers, dass Menschen allen Alters in seiner Kommune willkommen seien. Daraufhin kam im Netz der Vorwurf von Pädophilie. Jetzt scheint Winkler dahingehend zurückgerudert zu sein. Es sollen nur mehr Personen ab 18 Jahren in die Kommune ziehen dürfen.
Kreislauf des Hasses
Im Fall von Drachenlord sieht man, welche Ausmaße Cybermobbing nehmen kann. Durch das stetige Befeuern von Winkler selbst wird der Mob wohl auch in Zukunft nicht aufhören, gegen ihn zu hetzen.
Hass ist mittlerweile aber auch ein Geschäftsmodell, woran sich beide Seiten bedienen. Zum einen nutzt Winkler die Aufmerksamkeit um seine Person, um Reichweite zu generieren und somit auch Geld zu verdienen. In der Vergangenheit hat er in seinem Blog und seinen Videos über seine Situation geredet, stellt sich selbst als Opfer dar und fragt nach Geldspenden. Zum anderen wird mit den zahlreichen Videos über Winkler tausende Klicks generiert und damit Geld verdient.