Große Aufregung Donnerstagnachmittag in Wien-Mariahilf: Auf der Linken Wienzeile, direkt neben dem berühmten Naschmarkt, stand ein im Jahr 1888 errichtetes mehrstöckiges Mietshaus in Brand.

Laut Berufsrettung wurden sieben Menschen verletzt, eine Person davon schwer. Insgesamt drei Menschen wurden in Spitäler eingeliefert. Einige Personen barg die Berufsfeuerwehr Wien über eine Drehleiter aus dem verrauchten Gebäude, das sich vis-a-vis zum Naschmarkt befindet.

Es handelte sich laut Feuerwehrsprecher Martin Hofbauer um einen ausgedehnten Wohnungsbrand, der für eine starke Verrauchung des Stiegenhauses sorgte. Die Alarmierung sei kurz nach 17.00 Uhr erfolgt, die Löscharbeiten dauerten rund 40 Minuten, so der Sprecher. Die Flammen wurden mit mehreren Rohren von unterschiedlichen Angriffspunkten aus gelöscht. Am frühen Abend war die Berufsfeuerwehr noch mit Nachlöscharbeiten, Sicherungsmaßnahmen und der Abklärung des Brandherds beschäftigt.

Etwas Chaos am Beginn des Einsatzes

Der Einsatz hatte für die Blaulichtorganisationen recht unübersichtlich begonnen. „Es sind unzählige Anzeigen eingegangen“, sagte Hofbauer der APA. Nicht nur betroffene Bewohnerinnen und Bewohner hatten um Hilfe gerufen. Auch Passanten und Besucher des Naschmarkts auf der gegenüberliegenden Straßenseite setzten Notrufe ab und meldeten das Feuer. Die Polizei sperrte die Umgebung großräumig ab, sagte Polizeisprecherin Barbara Gass.

Was den Brand verursacht hat, war am frühen Abend noch völlig unklar. Mehreren Medien berichteten über Aussagen von Zeugen, die eine Explosion vernommen hatten. „Es war ein lauter Knall. Die Detonation war am ganzen Körper und in der Brust zu spüren. Es haben sofort alle anderen im Hof aus dem Fenster geschaut, aber nichts gesehen“, zitierte die „Kronen Zeitung“ (online) einen Nachbarn, der zwei Häuser weiter wohne. Ob tatsächlich eine Explosion stattgefunden und das Feuer ausgelöst hatte, könne die Feuerwehr noch nicht sagen, so Hofbauer. Auch Berichte wonach Arbeiten an einem Gasherd in Zusammenhang mit dem Brand stünden, wollte der Feuerwehrsprecher gegenüber der APA am Abend nicht bestätigen.

Die Berufsfeuerwehr begleitete nach Angaben des Sprechers eine Person ins Freie, zwei weitere Menschen wurden über die Drehleiter geborgen. „Die meisten Personen hatten das Gebäude bis zu unserem Eintreffen aber schon verlassen können“, berichtete Hofbauer. Die Berufsrettung betreute laut Sprecher Andreas Huber sieben Personen, drei davon - zwei Männer und eine Frau - seien in Spitäler gebracht worden. Darunter befand sich demnach auch die Bewohnerin der hofseitig in einem Obergeschoß gelegenen Wohnung, die völlig ausbrannte. Sie und einer der beiden Männer kamen aber mit leichteren Verletzungen davon.

Außerdem habe sich laut Huber in dieser Wohnung offenbar auch der Schwerverletzte, ein Mann Mitte 20 und diesen Informationen zufolge ein Arbeiter, aufgehalten, als das Feuer ausbrach. Der Mann habe Verbrennungen erlitten und Rauchgase eingeatmet. Die übrigen vier Personen, die von der Berufsrettung versorgt wurden, die mit der Sondereinsatzgruppe und mehreren Rettungswagen ausgerückt war, konnten an Ort und Stelle versorgt werden.

Das betroffene Miethaus an der Adresse Linke Wienzeile 12-14 wurde 1888 von Ludwig Zatzka errichtet. Eigentlich sind es zwei eigenständige Zwillingshäuser mit eigenen Eingängen. Bis zu seiner Schließung vor wenigen Jahren war in einem Teil des Gebäudes im Erdgeschoß das Lokal „Gräfin vom Naschmarkt“ etabliert gewesen.