Es liegt in einem Park am Ostfuß des Plabutsch und ist den Grazern als Hochzeitsschlössl bekannt: das „Plabutscher Schlössl“. Der im Stil einer Cottage-Villa errichtete späthistorische Bau wurde 1897 vom Grazer Stadtbaumeister Georg Hönel als Luxussitz eines Gutsbesitzers errichtet, 1910 aber zu einer Heilanstalt und einem „Pädagogikum“ für Epileptiker und geistig Beeinträchtigte umgebaut.

1918 kam das Schloss in den Besitz der Familie Nedoluha. „Mein Großvater wollte seinen Wohnsitz daraus machen und investierte eine Unmenge in das Gebäude, das zunächst allerdings mehr Schadensfall als Schloss war“, erzählt der Enkelsohn Roman Zrim. „Dach, Fenster, Fassade und Böden: Eigentlich war alles kaputt.“ 1984 erbte Zrims Vater den Besitz und arbeitete am „Mehrgenerationenprojekt“ weiter.

Ein Blick ins prunkvolle Innere des Schlössls.
Ein Blick ins prunkvolle Innere des Schlössls. © KK

„Mein Vater hat nicht nur alles von Grund auf saniert, sondern auch mit viel Liebe und persönlichem Arbeitseinsatz restauriert“, erzählt Zrim. Anhand unzähliger alter Pläne und Bilder stellte der Hobbyhistoriker sozusagen wieder den Originalzustand des Gebäudes her. Von der Qualität seiner Arbeit zeugt der Bescheid des Bundesdenkmalamtes, der Außenfassade, Torbogen und Brunnen des Schlössls 2014 unter Denkmalschutz stellte. „Das Lustige daran ist: Von dem Torbogen war gar nicht mehr viel da, als ich ihn gemeinsam mit meinem Vater restauriert habe“, meint Zrim.

Jetzt ist alles anders

Tatsächlich war das „Plabutscher Schlössl“ seit 1987 privater Wohnsitz der Familie Nedoluha, die die Räume im Parterre für Firmenfeiern und Hochzeiten öffentlich zugänglich machte. „Im Schnitt hatten wir zwischen April und Oktober drei Hochzeiten pro Monat“, sagt Zrim.
Wieso das Objekt jetzt verkauft wird? „Mein Vater starb leider im April“, sagt Zrim, der das Anwesen gemeinsam mit seinen zwei Halbschwestern geerbt hat: „Eine lebt in Holland, die andere in Australien – und alle drei sind wir längst schon wohnversorgt“, sagt der Erbe.
So bekam Hanns Kottulinsky von „Remax Thermal“ den Vermittlungsauftrag für das Objekt. Und so kam das Schlössl auf willhaben.at. Über den Preis spricht man übrigens nur mit Kunden im Direktkontakt.