1. Das Wichtigste zuerst: Der Leistbarkeitscheck
Was kann ich mir überhaupt leisten und wie viel möchte ich für das Wohnen ausgeben? Beinahe 70 Prozent der Immobiliensuchenden halten in den ersten zwei Monaten Ausschau nach Objekten, die über der persönlichen Leistbarkeit liegen und suchen somit umsonst. Alle, die Zeit und Energie sparen möchten, durchforsten als erstes die persönlichen finanziellen Möglichkeiten. Was wird monatlich auf mein Konto fließen und was sind die fixen und variablen Ausgaben, wie Handy, Internet, Lebensmittel? In der Regel gilt: 40 bis maximal 55 Prozent des Einkommens sollten fürs Wohnen ausgegeben werden. Zusätzlich sollte nicht auf einmalige Kosten wie Kaution, Ablöse oder Provision vergessen werden.
2. Prioritätenliste Leben: Was sind die wichtigsten Punkte für das tägliche Leben?
Nachdem der preisliche Rahmen geklärt ist, weiter zu Frage zwei: Was sind für mich die wichtigsten Aspekte in Sachen Wohnen? Zum Beispiel: Ist „urbanes Flair“ wichtig oder soll die Wohnung ein besonderes Schnäppchen sein? Am besten man notiert die fünf wichtigsten Punkte. An Hand dieser Liste lässt sich dann die Lage der Immobilie gut eingrenzen und man wird sich zudem bewusst, was einem wirklich wichtig ist. Oft stößt man auf Grätzel, an die man im ersten Moment nicht gedacht hat. Aber Achtung, nicht schummeln: Wirklich nur fünf Punkte auf die Liste setzen!
3. Grundsatz-Entscheidung: To WG or not to WG?
Obwohl viele von der ersten eigenen Wohnung träumen, ist und bleibt die WG die beliebteste Wohnart unter den Studierenden. „Durch die Wohngemeinschaft können größere Immobilien angemietet werden, die wiederum günstigere Quadratmeterpreise bieten und somit preislich attraktiv sind", erklärt FindMyHome.at-Geschäftsführer Gabel-Hlawa, „zu den niedrigen Kosten kommt auch noch der soziale Faktor, der Wohngemeinschaften zur Top-Wohnform von Studierenden macht." Achtung: Die Rechtssituation von Untermietern ist nicht so klar definiert wie bei Hauptmietern, daher ist es sinnvoll einen genauen Vertrag zwischen allen Parteien aufzusetzen. Es haben sich schon so manche WGs zerstritten.
4. Die Zeit im Auge behalten: Setz dir eine Deadline!
Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von wirklich leistbaren Wohnungen, kann der Suchprozess länger dauern – schon jetzt damit für den Herbst anfangen, lautet die Devise! Damit man sich in weiterer Folge in Ruhe um Umzug, Einrichtung und Co. sorgen kann, gilt es sich grundsätzliche Meilensteine zu setzen (das motiviert außerdem zusätzlich). Es hilft vom spätesten bis hin zum nahesten Zeitpunkt zu gehen. Wann ist die Deadline für den Umzug? Wann muss die Entscheidung für eine Wohnung stehen? Wann muss die erste Wohnung besichtigt werden? Dabei sollte man bedenken: Egal in welcher Preisklasse, es gibt nicht die perfekte Immobilie. Dafür sind die Wünsche und Vorstellungen zu individuell. Das Tüpfelchen am „i“ muss jeder persönlich einbringen. Durch Gestaltung von Wänden, Boden und Einrichtung gibt man der Wohnung den Feinschliff und macht aus einer Immobilie sein Zuhause.
5. Überblick bewahren, Zeit bei der Suche sparen
Jetzt geht‘s ans Eingemachte: an die Suche. Um eine passende Studenten-Wohnung zu finden, eignet sich ein Mix aus verschiedenen Quellen: der Klassiker sind Immobilienportale, Empfehlungen von Freunden sind auch immer gut und für ein WG-Zimmer kann man spezielle Kanäle nutzen, wie eigene Websites oder auch Social Media. Dabei ist es wichtig, nicht den Überblick an den verschiedenen Angeboten zu verlieren. Wer sich das Leben einfacher machen möchte, setzt zusätzlich praktische, kostenlose Suchsysteme wie Such-Agenten ein. Die informieren dann bequem via Mail, sofort wenn ein neues, passendes Angebot verfügbar ist. Sinnvoll ist zudem eine Art Übersicht, mit deren Hilfe man über interessante Immobilien den Überblick bewahrt und diese nach den persönlichen Prioritäten bewertet.
6. Achtung beim Mietvertrag
Bevor man es sich in seinem neuen Zuhause bequem macht, müssen noch die Hardfacts geklärt werden: der Mietvertrag. Dabei ist der beste Rat sich jemanden Erfahrenden, wie einen Anwalt oder die Eltern, zur Seite zu stellen, denn was dort unterzeichnet wird gilt im Falle des Falles.
Aber wo zieht es Studierende eigentlich hin?
"Unter den Studierenden gibt es durch den Anstieg der Immobilienpreise zwei Lager: Jene, die eine zentrale, hippe Lage solchen Kriterien wie Größe, Raumaufteilung oder Baubestand vorziehen. Und jene, die es lieber größer und neuer schätzen, dafür aber Randbezirke und schlechtere Infrastruktur ‚in Kauf nehmen", fasst Gabel-Hlawa zusammen. Beliebt sind bei Studierenden nach wie vor die innerstädtischen Bezirke innerhalb des Gürtels. Hier sticht vor allem der zweite Bezirk mit der neuen WU und neuen Wohnangeboten hervor. Daneben sind auch die "Klassiker", der sechste und siebte Bezirk, weiterhin gefragt. „Sie sind zentral, bieten eine außergewöhnliche Infrastruktur und vermitteln ein urbanes Lebensgefühl“, meint der Immobilien-Experte, "da diese jedoch zu den teureren Bezirken zählen, schränkt die Lage bei Studenten oftmals die Wohnqualität ein." Die Such-Anfragen zeigen zudem: Ottakring ist dafür am aufsteigenden Ast. Der Grund? Der Bezirk ist günstig, sehr gut öffentlich angebunden und durch die Trend-Entwicklungen am Yppen- und Brunnenmarkt steigt das Lebensgefühl.