Ein Baumhaus, das war schon der Kindertraum von Gernot Lenz – ein unerfüllter allerdings. Ein bisschen hat er also wohl auch für sich selbst gebaut, als er seinem Sohn Felix (3,5 Jahre) heuer ein Holzhaus in den Garten stellte. Ein Baumhaus im klassischen Sinn konnte es nicht werden, dazu war der Garten mit gerade einmal 300 Quadratmetern nicht groß genug. „Und Baum haben wir auch keinen“, fügt der Steirer hinzu.
Das „Baumhaus“ für Sohn Felix musste also ein Stelzenhaus werden. „Zuerst habe ich mich in Baumärkten nach passenden Gartenhütten umgesehen und festgestellt, dass die gleich einmal 4000 Euro kosten“, sagt der Vater. Als begabter Heimwerker entschloss er sich deshalb kurzerhand, den Bau gleich selbst in die Hand zu nehmen. „Ich habe das Haus sofort im Kopf gehabt und die Kosten für das Material grob durchgerechnet“, erzählt er.
Und los geht's
Pfosten, Bretter und das Trapezblech für das Dach wurden im Baumarkt besorgt. Zuerst wurde eine vier mal drei Meter große hölzerne Plattform auf 2,2 Meter hohe Stützen gestellt – der Stiegenaufgang aus Holz wurde gleich mitgezimmert. „Das Holz für den Hausboden hab ich selbst glatt geschliffen, damit Felix hier gefahrlos barfuß gehen kann“, sagt Lenz. Für die Wände wurde eine Schalung aus Nut-Feder-Brettern gewählt. Die Fassade wurde auch noch feinsäuberlich gestrichen. Die Fenster bestehen zur Sicherheit aus Plexiglas.
230 Stunden Arbeit
„Es war eigentlich ganz einfach“, erzählt der Bauherr. „Nur beim Zeitaufwand habe ich mich verschätzt.“ Dass das Häuschen binnen einer Woche stand, war nämlich nur mit Nachbarschaftshilfe möglich. „Drei bis vier Leute haben hier sechs Tage lang gearbeitet, in Summe stecken in der Hütte sicher 230 Arbeitsstunden.“ Dafür habe das Ganze allerdings auch nicht mehr als etwa 1600 Euro gekostet. Und das Holzhaus könnte, so wie es ist, jederzeit per Kran an eine andere Stelle gehoben werden.