Die potenziell geringen CO2-Emissionen, die geringe Umwelttoxizität der Produkte und die mögliche regionale Herstellung der Rohstoffe sind eindeutige Argumente für natürliche Farben, Lacke oder Öle“, sagt Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, und ergänzt: „Natürliche Farben, Lacke und Öle enthalten darüber hinaus je nach Zusammensetzung tendenziell wenige gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe - zum Beispiel Lösemittel, Weichmacher oder Konservierungsstoffe - und verringern so die Belastung von Umwelt und Gesundheit.“
Keine Abstriche beim Resultat
Der technische Stand der Naturprodukte entspricht laut Experten weitgehend jenem synthetischer Produkte auf petrochemischer Basis. Zusätzlich gebe es aber den Vorteil leichter Pflege und einfacher Nachbesserungen. „Die leichte Pflege ist der große Vorteil der Naturölfarben. Sie sind sehr gut überstreichbar und können so dauerhaft gepflegt werden. Geölte oder gewachste Flächen können bei Benutzungsspuren einfach und lokal begrenzt ausgebessert werden.“
Vorteil Nummer zwei
Öle, Wachse und Lasuren erhalten die feuchtigkeitsregulierende Eigenschaft des Untergrundes - „das darunterliegende Material kann sozusagen atmen“, wie man es bei der Energieagentur formuliert. Naturharzlacke und Ölfarben hätten in der Regel zwar längere Trocknungszeiten, seien aber sehr dauerhaft -„sie bleiben lange rissfrei, haben eine hohe Toleranz gegenüber Feuchtigkeit des Untergrundes und bleiben lange elastisch“. Zusätzlich laden sie sich nicht elektrostatisch auf. Die Gesundheitsaspekte liegen auf der Hand: Natürliche Produkte sind emissionsarm und enthalten meist nur Wasser oder pflanzliche Öle als Lösemittel. Tendenziell sind sie laut Experten hinsichtlich der Abgabe von giftigen Stoffen in die Umwelt, der Schadstoffemission in die Raumluft und in Bezug auf Metallsikkative, Weichmacher oder hormonell wirksame Stoffe als positiv zu bewerten. „Auch der Kontakt mit behandelten Oberflächen (z. B. Holzspielzeug für Kinder) ist tendenziell unbedenklich.“