Etwa alle vier Wochen stürzt in Österreich im Jahresdurchschnitt ein Kind aus einem Fenster. Im März ist das Risiko für Fensterstürze besonders hoch. Gerade wenn die Temperaturen wieder höher sind und die Fenster geöffnet werden, steigt vor allem für Kinder die Gefahr von Fensterstürzen. „Im vergangenen Jahr wurden in Österreich elf Kinder bei einem Sturz aus dem Fenster schwerst verletzt“, betont Othmar Thann, KFV-Direktor.
Das KFV hat rund 100 Fensterstürze von Kindern unter 15 Jahren untersucht, die seit Beginn des Jahres 2010 verunglückt sind. Besonders betroffen sind vor allem Kleinkinder unter fünf Jahren (68 Prozent). Allein ein Viertel aller analysierten Fensterstürze betrafen Kinder im Alter von drei Jahren. Schnelligkeit und Bewegungsfreiheit nehmen immer mehr zu. Die Neugier, die Umgebung zu erkunden, ist besonders bei Kleinkindern stark ausgeprägt. Sie klettern Sessel oder Tische hinauf und wollen wissen, was draußen vor dem Fenster passiert. „Der kindliche Entdeckungsdrang in Kombination mit ungesicherten und geöffneten Fenstern oder einem Balkon wird innerhalb von Sekunden zur unkalkulierbaren Gefahrenquelle“, so Thann.
In den meisten Fällen befinden sich Aufsichtspersonen im Nebenraum oder sogar in unmittelbarer Nähe. Bauliche Maßnahmen wie Fenstersicherungen und Fenstersperren – auch bei Terrassen- und Balkontüren – können derartigen Unfällen gegensteuern und Leben retten. „Sind Kinder im Haushalt, sollten alle Fenster immer mit Fenstersperren versehen sein. Am besten geeignet sind Sperren, die bereits in den Fenstergriff integriert sind und mit einem Schlüssel zu öffnen sind“, empfiehlt Thann. „Lassen Sie Ihr Kind, wenn Sie einen Raum lüften, nicht alleine in diesem Zimmer. Die beste Sicherung nützt nichts, wenn das Fenster geöffnet ist. Manche im Handel erhältlichen Sicherungen können leider auch sehr leicht von Kindern selbst geöffnet werden. Achten Sie unbedingt darauf, bis zu welchem Alter die Sicherungen verwendbar sind.“