Steine sind keine Feinde des Gärtners. Im Gegenteil, sie sind die wahren Hüter des Lebens. Aufgeschichtet zu Trockenmauern bieten sie unzähligen Tieren Unterschlupf und Lebensraum für seltene Gewächse, die genau unter diesen kargen Verhältnissen leben können. Die wichtigsten Regeln:
1. Ein gutes Fundament. Nur wer ein gutes Fundament errichtet, wird mit einer Trockenmauer lange Freude haben. Eine naturnahe Trockenmauer benötigt ein etwa 30 Zentimeter tiefes und etwa doppelt so breites Fundament, wie die Mauer dick ist, aufgefüllt mit grobem, festgestampftem Schotter.
2. Das beste Material. Eine Trockenmauer lässt sich im Prinzip aus allen Steinen errichten, doch sollten Naturgärtner aus ökologischen Gründen ein Material aus der näheren Umgebung wählen. Findlingsmauern bedürfen einer größeren Fertigkeit, da es die unregelmäßige Steinform notwendig macht, dass man in die Zwischenräume kleine Steine exakt einpasst. Quadermauerwerk (aber in unterschiedlicher Größe) ist für Laien leichter aufzubauen.
3. Die Schnur zum Erfolg. Ohne ein Schnurgerüst geht es nicht. Nur wer am Beginn eine Schnur spannt, der wird Richtung, Neigung und Höhe exakt einhalten können.
4. Die ideale Neigung. Für die langfristige Standfestigkeit ist die Neigung zum Hang das Um und Auf. Ideal sind bei einer Stützmauer zehn bis 15 Prozent. Das bedeutet, dass sich eine ein Meter hohe Mauer um gut zehn bis 15 cm nach hinten neigt.
5. Die gute Fuge. Daran erkennt man sofort, ob ein Profi oder ein Neuling am Werk war, denn Fugen dürfen nie durchlaufen, sondern müssen immer versetzt angeordnet werden. Niemals dürfen bei einem fachgerechten Bau drei Fugen zusammenstoßen.
6. Der Anker. Jeder vierte Stein, der verlegt wird, sollte so groß sein, dass er als sogenannter „Binder“ die gesamte Mauer überdeckt.
7. Die starken Ecken. Für einen stabilen Halt sind große Ecksteine und einige große Fundamentsteine nötig - nicht nur aus optischen Gründen.
8. Der grüne Mantel. Keine Trockenmauer ohne Pflanzen - achten Sie auf die richtige Auswahl. Trockenheitsliebende Pflanzen wie Zimbelkraut, Thymian, Dachwurz oder Sedum (siehe rechts) eignen sich bestens.
9. Der Unterschlupf. Auch wenn exakt gearbeitet wird, bleibt in einer solchen Natursteinmauer da und dort doch die eine oder andere Lücke - ideales Versteck für Eidechsen, Salamander & Co.
10. Die Krone. Das Allerwichtigste beim Aufbau einer Trockenmauer ist der Abschluss. Auch hier kommen große Steine, die weit über die gesamte Mauer bis ins Erdreich greifen, zum Einsatz. Sie sind der „Deckel“, geben Halt und schützen die Mauer.