Wie herrlich leuchtet mir die Natur, wie glänzt die Sonne, wie lacht die Flur“, heißt es im „Mailied“ von Johann Wolfgang von Goethe. Aber auch der erfrischende Vogelgesang, das fröhliche Summen von Hummeln und Bienen und der lautlose Flügelschlag der prächtigen Schmetterlinge läuten den Wonnemonat ein.
Nicht auszudenken, wie wir ohne diese natürlichen Hilfsbrigaden dastehen würden. Das beginnt bei der Bestäubung der Pflanzen (80 Prozent schaffen die Insekten ganz allein) und endet bei den Schädlingsvertilgern wie den Marienkäfern. Damit Ihr grünes Paradies auch für die geflügelten Helfer eine Wohlfühloase wird, heißt es, einige grundlegende Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen zu beachten:
Kein Gift. Wichtigste Maßnahme, um Gärten insektenfreundlich zu gestalten, ist der Verzicht auf jegliche chemische Insekten-, Pilz- und Unkrautvernichtungsmittel. Die Finger auch vom Kunstdünger lassen, nur dann wird der Garten zum Naturparadies.
Mehr Natur. Nicht die asphaltierte Garagenzufahrt und die perfekt geschnittene Thujenhecke sind ein Stück Natur, sondern der gepflasterte oder geschotterte Weg, die Wildsträucherhecke, die Blumenwiese, ein Totholzhaufen, eine Steinmauer oder ein kleiner Teich. Dort befinden sich nicht die Verstecke für die „bösen“ Tiere, sondern dort wird den Gegnern all unserer Schädlinge willkommener Unterschlupf gewährt.
Etwas Unordnung. Für viele kaum zu verstehen, aber Laub, das unter den Sträuchern liegen bleibt, Äste, die unter den Bäumen nicht weggeräumt werden, und kleine Steinhaufen am Rand eines Weges sind die besten Verstecke für Marienkäfer, Raupen und Wildbienen.
Große Vielfalt. Nicht die perfekte (englische) Rasenfläche (die an einer Stelle ganz schön sein mag) ist das Ziel, sondern die bunte Kräuterwiese. Nicht die Buchskugel-Einöde (der Zünsler räumt dort ohnehin gerade auf) macht den Garten zum Erlebnis, sondern die Vielfalt an Gehölzen, die zu den unterschiedlichsten Zeiten blühen und sowohl uns als auch die Insekten erfreuen.
Unkraut zulassen. Nicht jedes Unkraut muss gleich unwillkommen sein. Brennnesseln zum Beispiel sind die Futterpflanze für viele Schmetterlingsraupen, Gierschblüten eine Oase für Insekten und das Scharbockskraut, das jetzt im Frühjahr überall mit seinen gelben Blüten den Boden bedeckt, liefert Nektar in Hülle und Fülle.
Jetzt steht Ihren Maifreuden nichts mehr im Weg. Genießen Sie den Wonnemonat!