Einem Gartler wird nie langweilig, auch im Winter nicht. Die sorgsam gestapelten Gartenbücher wollen abgearbeitet, die Zeitschriften endlich mit Muse studiert werden. Die kalte Jahreszeit, da Eis und Schnee regieren und die Laubbäume längst kahl gefegt sind, gilt als Hochsaison für die Gartenplanung. Jetzt, wenn viele Pflanzen von der Bildfläche verschwunden sind, offenbart sich der Garten in seiner wahren Schönheit, zeigt aber auch schonungslos Schwächen und Mängel auf.
Der richtige Zeitpunkt, um planerisch einzugreifen. Etwa am immergrünen Gerüst des Refugiums zu feilen. Wo fehlen noch Gewächse, die dem Garten einen Rahmen geben oder ihn in passende Räume teilen? Oder an welcher Stelle im Garten ist ein Sichtschutz erforderlich? Es gilt auch zu überlegen, ob mit fruchttragenden Sträuchern zusätzlich Farbakzente gesetzt werden sollen. Zierquitte, Sanddorn, Hartriegel, Schneeball und viele mehr bieten sich an.
Ebenso kann man einer langweiligen Ecke planerisch mit einem kräftigen Farbtupfer zu Leibe rücken oder dem in die Jahre gekommenen Staudenbeet einen ganz neuen Auftritt verschaffen oder auch nur gekonnt eine gähnende Lücke schließen.
Als nützlich erweisen sich in all diesen Fällen Aufzeichnungen und Fotos aus dem vergangenen Gartenjahr. Welche Pflanze hat wann geblüht, wie haben die Größenverhältnisse ausgesehen? Welche Standorte haben sich als ideal beziehungsweise als problematisch erwiesen?
Eine Wunschliste anlegen
Fragen über Fragen, die nun in Muse vor dem warmen Kamin und befeuert von der Vorfreude auf den Frühling abgearbeitet werden. Das oberste Ziel für den Gartler: Alles herauszuholen, was in einem Ort und seiner Umgebung steckt.
Wer ganz am Beginn steht, sollte im Idealfall mit dem Hausbau die Gartenplanung einhergehen lassen, also vorsorglich schon Strom- und Wasseranschlüsse planen und installieren und diverse Erdbewegungen einkalkulieren, das erspart später viel Geld. Ein weiterer Tipp für Anfänger: Alles sammeln, was einem an anderen Gärten gefällt, Fachleute helfen danach gerne, herauszufiltern, was zur Größe des Hauses und den klimatischen Bedingungen passt. Ein möglicher Planungsfahrplan: Zuerst eine Wunschliste anlegen, dann die Gartenelemente zuordnen. Also: Welche Stelle eignet sich am besten für einen lauschigen, zweiten Sitzplatz? Wo finden die Hochbeete ideale Bedingungen? Wie lassen sich Garten und Haus optisch verbinden? Wie wird gestaltet, damit das grüne Paradies nicht alles auf den ersten Blick herzeigt? Wie schafft man Gartenräume?
Je kleiner die Gartenfläche, desto wichtiger ist ein ganzheitliches Konzept: Was wird erwartet, was möchte man auf jeden Fall? Generell gilt, skizzieren Sie mehrere Entwürfe, bevor Sie sich in Details wie Pflanzenauswahl und Farbkonzepte ergehen. Und eines können Sie vom ersten Augenblick an beherzigen: Gärten wachsen unaufhörlich und sie sind nie vollendet.