Für viele beginnt in diesen Tagen das große Aufräumen. Doch der wahre „intelligente, faule Gärtner“ lässt jetzt Gelassenheit walten, denn unter Laub, Ästen, Staudenschnitt und vielen anderen organischen Stoffen überwintern viele Nützlinge, von den Laufkäfern bis zum Igel und vor allem deutlich weniger Schädlinge. Außerdem wird aus all diesen Materialien das Wertvollste im Garten: Kompost!

Es ist ganz einfach

Was ist nicht schon alles über richtiges Kompostieren geschrieben und gesagt worden. Es gibt keinen Fachvortrag, bei dem nicht auf möglichst komplizierte Art und Weise der Aufbau und das Mikroleben im Komposthaufen geschildert werden. Viele geben danach gleich auf und lassen die wertvollen organischen Stoffe aus Garten und Haus entweder wegbringen oder an ungeeigneter Stelle dahinfaulen. Dabei ist es so einfach, Humus zu erzeugen:

  1. Platz im Halbschatten. Hinter einem Baum oder Strauch auf Mutterboden werden die organischen Abfälle aus Haus und Garten aufgeschichtet. Ist der Garten sehr klein, kann man auch einen Kompostsilo dafür verwenden.
  2. Material nicht oder nur wenig häckseln. Zu stark zerkleinerte Stoffe kleben zusammen und beginnen zu faulen. Fäulnis darf es aber auf einem Komposthaufen nicht geben, dann stinkt er.
  3. Keine Hilfsmittel notwendig. Damit guter Kompost entsteht, benötigen Sie nichts. Außer Sie kompostieren sehr viele holzige Abfälle. Dann streuen Sie Hornspäne ein, denn Holz benötigt zum Verrotten Stickstoff.
  4. Alles aus dem Garten. Aus dem Garten kann alles kompostiert werden – selbst Unkraut. Rasenschnitt immer als „Haut“ über den Komposthaufen legen – wie ein Strohdach. Schützt vor zu viel Regen und vor dem Austrocknen.
  5. Nicht alles aus dem Haus. Niemals gekochte Abfälle, wie Knochen, Fleisch, Reis oder Nudeln auf den Komposthaufen werfen, das würde nur Ratten anlocken. Aber Zitrusschalen (in Haushaltsmengen), Kaffeesud und Teebeutel kommen auf den Kompost.
  6. Kompost muss ruhen. Nach einem Jahr Aufbau wird der Haufen gut mit Rasenschnitt abgedeckt, im Frühjahr werden darauf Kürbisse angebaut. Bis zum Herbst ruht die Erdfabrik, dann ist das „schwarze Gold“ des Biogärtners, fertig für den Einsatz.
  7. Richtiger Zeitpunkt. Kompost wird im Herbst bzw. im Frühjahr ausgebracht. Der frische Kompost ist eine wahre Kraftquelle. Sie müssen ihn nicht penibel sieben, nur die groben Teile aussortieren und diese auf den zweiten Komposthaufen, der daneben entstanden ist, als Impfmaterial werfen. Nur im Gemüsegarten kommt der Kompost im Frühjahr zum Einsatz, ansonsten wird er im Herbst unter Bäumen, bei den Rosen oder im Staudenbeet aufgebracht.