Sie ist eine absolute Retropflanze und erlebt gerade eine regelrechte Renaissance: die Nelke. Streng botanisch heißt sie „Dianthus“ – der Begriff stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet Gottes- (oder Zeus-) Blume.
Die Vielfalt ist enorm: man kennt mehr als 600 Pflanzenarten und Zehntausende Sorten. Einmal mehr ist hier England das Land, wo besonders viele neue Züchtungen präsentiert werden. Viele der Nelken haben schmale, mit Wachs überzogene, silbrige Blätter, die ein Zeichen für die Trockenheits-Resistenz sind.
Hunderte Sorten
Eine der populärsten Arten ist die Bartnelke, die als Bauerngartenblume für Duft und Farbe sorgt. Sie wächst normalerweise zweijährig, das bedeutet: im ersten Jahr bilden sich nur Blätter, im zweiten Jahr dann Blüten. Daher sollte man jetzt in diesen Tagen die Samen ausstreuen, die dann rasch keimen und dichte (in diesem Fall saftig grüne) Blattpolster bilden. Im kommenden Jahr gibt’s dann die Blüten. Wichtig ist, dass man die Pflanzen nach der Blüte so lange stehen lässt, bis die Samen tatsächlich ausfallen.
Besonders beliebt sind zurzeit die sogenannten Landnelken. Sie gibt es in hunderten Sorten, wie zum Beispiel die allgegenwärtige Serie „Pink Kisses“. Alle Nelken haben einen großen Wunsch: keine Staunässe. Sie lieben sonnige Standorte mit gut durchlässigen Böden, die durchaus kalkhaltig sein können (obwohl es in der Nelkenfamilie auch Heidenelken gibt!). Zur Drainage sollte man auch in Blumentöpfen oder Balkonkisterln Sand, Splitt oder Tongranulat einarbeiten. Niemals Wasser im Untersetzer ober Übertopf stehen lassen. Gedüngt werden muss wenig, die Nelke ist sehr genügsam. Wichtig ist das regelmäßige Ausschneiden der verblühten Blüten, dann bilden sich rasch neue Blütenknospen und die Pflanzen blühen bis zum Frost.
Vorliebe für kühle Nächte
Da und dort findet man auch noch eine der früher so beliebten Hängenelken, oft auch Tiroler-Hängenelken genannt. Sie waren in höheren Regionen beliebte Balkonblumen, da sie sich durch Stecklinge leicht vermehren lassen. Allerdings haben sie eine Besonderheit. Sie blühen nur dann den Sommer durch, wenn es in der Nacht kühl ist. Daher sind sie in den Regionen mit warmen Sommer-Nächten nur im Frühling und Herbst voller duftender Blüten.
Abgesehen von diesen „Gärtner“-Nelken gibt es eine Vielzahl von Naturformen, die im Steingarten eine absolute Zierde sind. Viele wachsen polsterartig und blühen meist zwei Mal im Jahr – einmal im Frühling und dann wieder im Frühherbst. Die Vorliebe für die kühlen Nächte sind den Nelken offenbar in die Gene geschrieben.