Nicht nur Menschen können mit Vorher-Nachher-Fotos nach einem gelungenen Umstyling entzücken, sondern auch Toiletten. "Das WC ist der am wenigsten beachtete Raum in einer Wohnung, aber das völlig zu Unrecht, denn auch das WC ist eine Visitenkarte", ist Nina Niessner überzeugt.

Die Wiener Interior-Designerin hat sich aus diesem Grund dem sogenannten "WC-Makeover" verschrieben, einer schnellen Verwandlung des stillen Örtchens, die auch von Mieterinnen und Mietern umgesetzt werden kann, da sie keine größeren Umbauarbeiten braucht. "In Mietwohnungen wurden die Klos oftmals in den 60er-, 70er- oder 80er-Jahren gemacht. Kurz gesagt: Sie sind einfach nicht mehr so schick und viele wollen das eben ändern", berichtet Niessner aus ihrem Arbeitsalltag. Gemeinsam mit ihren Handwerkern hat sie deshalb eine schnelle Methode entwickelt, das WC in neuem optischen Glanz erstrahlen zu lassen.

Denn meistens würde es nicht an den sanitären Anlagen selbst scheitern, so Niessner, hier reiche es oft schon aus, einen Waschtisch oder einen Unterschrank auszutauschen. Aber eben die Optik ließe oftmals zu wünschen übrig. Sind die Fliesen am Boden nicht mehr schön, wird beispielsweise mit einer speziellen Betonmischung gearbeitet, die die Fliesenfugen verschwinden lässt. "So erhält man einen ebenen Boden. Es sieht wirklich wie Beton aus, wie aus einem Guss."

Die Wände werden ver- oder gespachtelt, Fliesen müssen daher nicht mehr von der Wand geschlagen werden. "Wir schaffen damit eine Grundlage, die glatt ist. Danach kann man die Fläche wie eine normale Wand behandeln, sie tapezieren oder streichen. Man kann die Fliesen aber auch hinter Holzpaneelen verschwinden lassen", erklärt die Interior-Designerin, die vor allem im WC sehr gerne auf Tapeten in Kombination mit kräftigen Farben setzt. "Ich bin der Meinung, dass man bei einem so kleinen Raum auch gerne einmal mutig sein kann. Es ist ja auch witzig, weil man es hier am wenigsten erwartet, man überrascht damit auch seine Gäste. Ich freue mich auch immer öfter über Kunden, die kommen und sagen: 'Ich will bitte auch so ein schönes Klo haben wie meine Freundin.'"