In Österreich hat es in den vergangenen 15 Jahren durchschnittlich fast 7400 Mal pro Jahr gebrannt. Feuerausbrüche mit einer Schadenssumme von bis 2000 Euro sind hier nicht eingerechnet. Zudem sterben bei Bränden jedes Jahr zwischen 40 und 50 Menschen.

Ältere Personen sind bei Wohnungsbränden auffallend häufig unter den Todesopfern, wie Beobachtungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zeigen. Armin Kaltenegger, Leiter des Fachbereichs Eigentumsschutz im KFV betont: "Wenn Senioren durch Feuer oder Rauchgas zu Tode kommen, geht die Ursache nicht immer von der eigenen Wohnung aus, sondern zum Beispiel auch von Anwohnern. Daher können sowohl zielgruppenorientierte Präventivmaßnahmen als auch das richtige Reagieren im Brandfall Leben retten."

Die Auslöser

Die Bandbreite der Auslöser von Gebäudebränden reicht von Blitzschlag bis hin zu Selbstzündung, Brandstiftung oder offenem Licht und Feuer. In den kalten Monaten kommen noch Wärmegeräte als Problembereiche hinzu. Wie Auswertungen des Fachbereichs Eigentumsschutz im KFV anhand von Medienberichten belegen, sind vom 1. November 2022 bis kurz vor Ende Jänner 2023 in Österreich bisher insgesamt mindestens 13 Menschen bei Bränden im Wohn- und Gartenbereich ums Leben gekommen. Im Vergleich zu den 16 Brandtoten im Vergleichszeitraum des Vorjahres, ist das zwar ein leichter Rückgang, allerdings kommen im aktuellen Zeitraum noch mindestens drei CO-Verunglückte dazu. Diese sind durch den Austritt von giftigen Gasen, wie etwa Kohlenmonoxid (CO), im Zuge der Verwendung von Wärmegeräten ums Leben gekommen. Lesen Sie hier, warum Kohlenmonoxid besonders tückisch ist.

Langjähriger Altersschnitt liegt bei 65 Jahren

"Unter den bisherigen Toten vom 1. November 2022 bis Ende Jänner 2023 waren mindestens zwei Personen über 90 Jahre alt, mindestens zwei Personen deutlich über 80 und mindestens eine weit über 70", rechnet Armin Kaltenegger vor. Der aktuelle Trend deckt sich auch mit den Langzeitbeobachtungen der österreichischen Brandverhütungsstellen, wonach der langjährige Median aller Brandtoten infolge von Gebäudebränden bei 65 Jahren liegt.

Pfannen, Zigaretten und Kerzen

"Die Gefahren sind vielfältig. Brennenden Zigaretten beim Einschlafen können ebenso zur tödlichen Bedrohung werden, wie unbeaufsichtigte Kerzen oder eine auf der heißen Herdplatte vergessene Pfanne mit Öl", analysiert der KFV-Experte. Im Brandfall besteht zudem die Gefahr, dass beeinträchtigtes Hör-, Seh- oder Reaktionsvermögen sowie Gebrechlichkeit die Betroffenen daran behindern, rechtzeitig Hilfsmaßnahmen einzuleiten und das Gebäude zu verlassen.