1. Wie entsteht Kohlenmonoxid?
Hochgiftiges Kohlenmonoxid (CO) entsteht unter anderem, wenn kohlenstoffhaltige Materialien wie Holz, Holzkohle oder Gas ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr verbrennen. Dies kann bei Öfen aller Art – die sich aufgrund der Energiekrise derzeit großer Beliebtheit erfreuen – Notstromaggregaten, aber auch bei Gasthermen der Fall sein. Wird das Gas nicht nach außen geleitet, kommt es im Raum zu einer Kohlenmonoxid-Konzentration, die fatale Folgen für den Menschen haben kann. Etwa 250 Menschen erleiden in Österreich jedes Jahr eine Kohlenmonoxid-Vergiftung.
2. Warum ist Kohlenmonoxid so gefährlich?
Weil man es mit den menschlichen Sinnen nicht wahrnehmen kann. „Kohlenmonoxid ist geruchlos, geschmacklos, unsichtbar und es verteilt sich sehr gut im Raum. Man kann also gar nicht reagieren“, erklärt Armin Kaltenegger, Leiter des Forschungsbereichs Eigentumsschutz im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Das Gas blockiert den Sauerstofftransport über die roten Blutkörperchen und führt damit quasi zu einem „inneren Ersticken“. Die Betroffenen leiden aber nicht an Atemnot. Erste Anzeichen einer CO-Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, gefolgt von Bewusstlosigkeit. Im Extremfall kann eine CO-Vergiftung zum Tod führen. Armin Kaltenegger: „Man hat keine Chance. Es ist nicht zu vergleichen mit dem Gas, das man beispielsweise zum Kochen verwendet. Das riecht man, teilweise werden Gasen ja auch Duftstoffe hinzugefügt, damit man sie riechen kann. Bei Kohlenmonoxid geht das nicht, weil es unabsichtlich entsteht.“
3. Warum kommt es in letzter Zeit zu so vielen Unfällen
Die gestiegenen Energiepreise setzen viele Menschen unter Druck und führen zu unüberdachten Anschaffungen. „Es ist ganz klar das Improvisieren. Man hat diese Geräte früher schon verwendet, aber ohne Eile und Not. Heuer war es so, dass die Energiepreise gestiegen sind und viele völlig übereilt irgendetwas bestellt und auf Sicherheitsvorkehrungen vergessen haben“, so der KfV-Experte. Hinzu kommt, dass auf zahlreichen Gebrauchtwarenplattformen und anderen großen Anbietern mit Schnäppchen geworben wird. „Da vergisst man dann auch schnell auf den Sicherheitsaspekt“, so Kaltenegger. Auch die für die Blackout-Vorsorge beliebten Notstromaggregate sind in zahlreichen Geschäften ausverkauft.
4. Was sind die häufigsten Gründe für Kohlenmonoxid-Unfälle?
Auslöser sind unter anderem eine mangelnde Frischluftzufuhr, verstopfte Zu- und Abluftwege einer Feuerstätte, unsachgemäße Anwendung oder die Verwendung von Gasheizgeräten in Kellerräumen oder kleinen Räumen ohne Lüftung.
5. Wie kann man vorbeugen?
Indem der erste Weg zur Expertin, zum Experten führt, rät Kaltenegger. „Natürlich kann man jede Art von Ofen installieren – man muss sich aber vorher informieren und das kostet Zeit und Geld. In der Regel wendet man sich hier an den Rauchfangkehrer oder den Fachhändler. Teilweise reicht aber auch schon das Lesen der Betriebsanleitung.“ Zudem raten Experten zur Installation eines so genannten CO-Warnmelders, er kostet zwischen 30 und 50 Euro und sollte etwa 1,5 bis 1,85 Meter über dem Fußboden angebracht werden. Er sollte vor allem in Häusern und Wohnungen montiert werden, in denen Feuerungsanlagen, Heizungen und Geräte wie Durchlauferhitzer, Gasthermen und Gasherde in geschlossenen Räumen betrieben werden. Weiters sollte man Prüf- und Wartungsintervalle von entsprechenden Geräten unbedingt einhalten. Bei nachträglichen Einbauten – dichtere Fenster, Türen, Rollläden – immer auch den Rauchfangkehrer zurate ziehen.
6. Ab welchem CO-Wert wird es gefährlich?
0,1 ppm (parts per million) beträgt die übliche CO-Konzentration in der Umgebungsluft. Dieser Wert steigt in einem Wohngebäude mit ordnungsgemäß betriebener Verbrennungsheizung auf 0,5 bis 5 ppm. Der höchstzulässige Wert bei andauernder CO-Einwirkung über einen Zeitraum von 8 Stunden liegt bei 35 ppm.
7. Wie verhält man sich im Notfall richtig?
Schlägt der CO-Melder Alarm, sollte man Fenster und Türen öffnen. Danach sollten alle Anwesenden das Gebäude verlassen. Mobiltelefon nicht vergessen! Wählen Sie den Notruf und warten Sie außerhalb des Gebäudes auf die Einsatzkräfte. Warnen Sie Nachbarinnen und Nachbarn telefonisch oder über die Gegensprechanlage.
Gefahrenquelle Gas im Haushalt