Strom- und Wassersparen sind gerade das Motto der Stunde. Jeder Handgriff steht im Sinne der Energieeffizienz auf dem Prüfstand. Ein wichtiger Punkt auf der Liste: das Geschirrspülen. Soll man die Arbeit selbst übernehmen, um Strom und Wasser zu sparen oder ist es effektiver, das dreckige Geschirr in den Geschirrspüler zu räumen?
Studienergebnissen der Uni Bonn zufolge sollte man besser den Geschirrspüler nutzen. "Spülen mit der Maschine braucht im Durchschnitt 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie als Handspülen", erklärt Rainer Stamminger von der Universität Bonn. Aber dafür muss man auch einige Dinge dabei beachten. Zuerst einmal sollte der Geschirrspüler komplett gefüllt werden, außerdem sollte man auf das Vorspülen von Hand verzichten. Und: Auch Waschprogramme mit niedrigeren Temperaturen sorgen in Kombination mit modernen Reinigungsmitteln für ein sauberes Ergebnis.
Webcam und Verbrauchsmessungen
Die vergleichende Studie der Uni Bonn, an der 200 Haushalte in Deutschland, Italien, Schweden und Großbritannien teilgenommen haben, untersuchte, ob Geschirrspüler auch effizient (passendes Spülprogramm, Füllmenge) genutzt werden. Dafür wurden die teilnehmenden Haushalte per Webcam überwacht, zusätzlich wurden Verbrauchsmessungen durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass im Umgang mit dem Geschirrspüler "gravierende Fehler" gemacht werden. So verbrauchten die italienischen Teilnehmenden alleine 5600 Liter Wasser und 100 Kilowattstunden Energie zum Vorspülen des Geschirrs. Mit diesen Mengen könnte man 80 Ladungen mit dem Geschirrspüler abwaschen. "Dabei ist das Vorspülen von Hand meist überflüssig", betont Rainer Stamminger von der Universität Bonn. "Moderne Spülmaschinen werden mit Essensresten auch ohne Vorspülen mühelos fertig."
Weiters stellte sich bei der Durchsicht der Webcam-Fotos heraus, dass viele den Geschirrspüler nur zur Hälfte befüllten. Die Forscher gehen davon aus, dass man sich jeden zehnten Spülgang sparen könnte, wenn man den Geschirrspüler immer voll belädt.