Ein typisch muffiger oder erdiger Geruch, der einem in die Nase steigt oder unappetitliche braun-grünliche oder gar schwarze Flecken an den Wänden – so riecht es oder sieht es aus, wenn sich Schimmel im Zuhause breit macht. Und das passiert anscheinend gar nicht so selten. Einer im Jahre 2021 durchgeführten Marketagent-Umfrage zufolge, hatte es rund ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher bereits einmal mit Schimmel in den eigenen vier Wänden zu tun. Und auch als Folge des derzeit überall angesagten Einsparens von Heizkosten könnte Schimmel vermehrt zum Problem werden, denn er liebt es vor allem feucht und kühl. Und das kann eine Folge von falschem Lüftungsverhalten und zu wenig Heizen sein.
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"Schimmelpilze und deren Sporen kommen überall vor, weil sie eben so ein breites Temperaturspektrum haben und sich perfekt an Umweltbedingungen anpassen können", fasst es der Wiener Umweltmediziner Hans-Peter Hutter (MedUni Wien) zusammen. Ob nun im Fell von Haustieren, in der Erde von Topfpflanzen oder durch den Kompost im Garten eingeschleppt, oder bei einem Waldspaziergang – wir sind umgeben von Schimmelpilzen, die in vielen Fällen für den Menschen auch nicht gesundheitsproblematisch sind.
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Aber es gibt auch die anderen, die durch ein Zusammenspiel verschiedener Umstände durchaus zu einem gesundheitlichen Problem werden können. Zum Beispiel, wenn die Bewohner chronisch krank sind und der Befall dauerhaft und schon weit fortgeschritten ist. "Schimmelpilze mit einer besonderen Relevanz für Feuchteschäden im Innenraum sind zum Beispiel Aspergillen oder Stachybotrys – und dieser ist eben besonders unangenehm." Zuletzt Genannter tritt häufig nach Wasserschäden in den Innenräumen auf.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Genauso vielfältig wie die Pilze selbst können auch die Reaktionen des Menschen ausfallen. Schimmel kann unter anderem Allergien auslösen und zu Atemwegserkrankungen führen. "Hier sprechen wir von Symptomen wie beim Heuschnupfen mit laufender Nase, Niesen, Augenreizungen oder auch der Verstärkung einer bestehenden Asthmaerkrankung", so der Umweltmediziner. "Bestandteile von Schimmelpilze, Mykotoxine, können auch direkt toxisch wirken und eine starke Entzündung in den Lungenbläschen verursachen. Das geschieht aber meistens in bestimmten Arbeitsplatzbereichen wie beispielsweise in Kompostieranlagen bei sehr, sehr hohen Konzentrationen." Es gilt daher prinzipiell, dass
Was kann man jetzt tun, um Schimmelbildung im Zuhause zu vermeiden? Hans-Peter Hutter hat hier drei einfache Tipps.
+ Kurz Lüften. Und zwar auch im Winter.
+ Heizen. Hier reichen auch die viel zitierten 19 Grad aus. "Schimmelbildung beginnt deutlich unter dieser Grenze", so Hutter.
+ Möbel nicht zu nahe an die Wände rücken, sodass sie genügend belüftet werden und sich die Feuchtigkeit nicht stauen kann.
Tritt trotzdem Schimmel auf, rät der Experte dazu, sich nach einer ersten Abklärung von Fachleuten beraten zu lassen. "Klären Sie zuallererst ab, ob es sich um Schimmel handelt und ziehen Sie hier, aber auch danach immer Expertinnen und Experten zurate." Eines ist jedoch klar: Schimmel gehört aus Vorsorgegründen immer entfernt – und das fachgerecht.
Zahlreiche Informationen und auch Expertinnen und Experten in Ihrer Nähe finden Sie auf der Homepage des Bundesverbands für Schimmelsanierung und technische Bauteiltrocknung