Immer wieder sterben bei meinen Orangen einzelne Triebe ab, von unten kommt aber kräftig grünes Laub aus dem Stamm. Soll man alle kranken Teile entfernen?
Nein, genau das wäre falsch, denn offenbar hat die Veredelungsunterlage stark zu wachsen begonnen und versorgt die aufgepfropften Edeltriebe nicht mehr. Daher alle „saftigen“ Triebe, die aus dem Stamm kommen, entfernen und hoffen, dass sich die anderen Triebe erholen!

Ich habe eine Zeitlang meine Zitrus mit einem konventionellen „Kunst“-Dünger gedüngt. Darf man die Früchte dann essen?
Absolut, denn sonst dürften sie keine Citrusfrüchte, die nicht als bio deklariert sind, essen. Es muss übrigens generell keine Citrus-Dünger sein, auch andere Balkonblumendünger können verwendet werden, wenn man nicht biologisch gärtnert.

Sind die Früchte nach einer Behandlung mit Kunstdünger noch essbar?

Kann man eigentlich Orangen oder Zitronen veredeln? Welche Unterlange sollte man verwenden?
Ja klar geht das, aber es ist nicht ganz einfach. Unterlagen gibt es viele unterschiedliche. In unseren Breiten wird gerne Poncirus trifoliata, die winterharte Bitterorange, verwendet, aber im Süden ganz spezielle andere Sorten, die auch Krankheiten weitgehend widerstehen. Wichtig: auch wenn man auf eine winterharte Bitterorange veredelt, ist die Pflanze bei uns nicht frostfest.

Sie haben einmal erzählt, dass in der Permakultur, sogar das ausgerissene Unkraut als Mulch am Beet liegen bleibt, fängt das nicht zu wachsen an?
Ja, das kann man tatsächlich. Es sollte nur noch nicht blühen oder Samen tragen (zum Beispiel beim Löwenzahn). Ideal ist hier ein Werkzeug, das sich Pendelhacke nennt. Dabei wir das Unkraut abgeschnitten und wächst so nicht weiter.

Im Moment wächst mir alles über den Kopf – Hecken, Rosen, Obstbäume. Mein Garten ist zum Dschungel geworden. Nun behaupten unsere Nachbarn (aus Deutschland), dass dort jeglicher Pflanzenschnitt bis Oktober verboten ist. Ist das bei uns auch so?
Es stimmt bedingt. Auch in Deutschland ist ein Pflanzschnitt im Hausgartenbereich erlaubt. Allerdings immer – so wie bei uns – unter Beachtung von etwaigen Vogelnestern. Ein generelles Umschneiden oder auf den Stock setzen von Gehölzen ist hier wie dort nun nicht erlaubt und auch nicht sinnvoll.

Unsere Wege sind aus Kopfsteinpflaster und wir müssen immer wieder Unkraut bekämpfen. Wir haben das von ihnen empfholene „neue“ Herbizid Acetum verwendet. Tatsächlich war alles nach wenigen Stunden verbrannt, aber manches kommt wieder. Wie oft muss man das wiederholen?
Es kommt auf die Unkräuter an. Einjährige werden bereits nach nur einer Behandlung verschwinden. Wurzelunkräuter brauchen mehrere Anläufe. Ebenso so hartnäckige, wie der Löwenzahn. Behandelt man die Flächen aber konsequent, werden alle Beikräuter langfristig stark geschwächt.

Unsere Forsythie war dieses Jahr eine Pracht. Einige Nachbarn behaupten, durch sie sterben Insekten. Sollen wir sie weggeben und wenn nicht, wie schneiden wir sie?
Keinesfalls bringt eine Forsythie Insekten um, allerdings handelt es sich bei den meisten um eine sogenannte Hybride, die steril ist und weder Pollen noch Nektar liefert. Wenn andere Bienenpflanzen im Garten sind, kein Problem. Geschnitten wird, indem ganz alte Äste bodeneben herausgeschnitten werden. Niemals „Kugelschnitt“ durchführen, das führt langfristig zum Vergreisen des Strauchs.

Ist die Forsythie wirklich eine Gefahr für Insekten?

Unsere Erde im Gemüsegarten ist hart wie Beton. Im zeitigen Frühling war sie noch locker, nun ist alles trotz Umgraben wieder wie im letzten Jahr. Austauschen?
Nein, ihrer Erde fehlt der Kompost. Falls sie keinen selbst herstellen, dann kaufen sie einen Sack Komposterde und mischen sie diese in die Beete. Frischer Grün-Kompost, maximal zwei bis drei Liter pro Quadratmeter. Packungserde auf Kompostbasis kann man deutlich höher dosieren. Erde zuerst lockern, dann zehn Zentimeter Packungserde aufbringen und oberflächlich einarbeiten.

Unser Weidenbaum ist nach 20 Jahren plötzlich dürr geworden. Zuerst hat er noch ausgetrieben, aber nun sind alle Blätter welk. Am Stamm gibt es einige Löcher und am Boden darunter Sägespäne. Wir vermuten, dass hier der Specht der Übeltäter ist.
Nein, das ist nicht der Specht, sondern der ganz lästige Weidenbohrer. Erwischt man ihn nicht früh genug, dann ist es um den (auch schon sehr großen) Baum geschehen. Die fingerdicken Löcher am besten mit einem Draht nach den dicken Raupen durchsuchen. Eventuell ein Insektizid einsprühen. Er ist leider schwer zu erwischen.

Wie wird man den Weidenbohrer wieder los?

Bei meinen Rosen gibt es einige Zweige, an denen die Blätter hellgrün oder gar gelb sind. Ist das Nähstoffmangel? Die anderen Zweige sind saftig grün!
Das sind eindeutig Frostschäden. Die Triebe sind oft zur Hälfte gefroren und es bleiben dann nur wenige Saftbahnen, die die Blätter noch versorgen. Wie es so schön heißt: zu viel zum Sterben, zu wenig zum Leben. Also abschneiden.

Soll ich bei den Narzissen die Samenstände abzwicken oder ist das für künftige Entwicklung der Zwiebeln egal? Wie lange muss man die Blätter wirklich stehen lassen – die sehen gar nicht schön aus!
Samenstände bei allen Zwiebelblumen abschneiden – vor allem bei den Tulpen und Narzissen. Und die Blätter bleiben stehen, bis sie ganz gelb geworden sind und vertrocknen. Bis dahin gießen und eventuell auch flüssig düngen.

Soll man bei den Narzissen die Samenstände abzwicken?

Bei unserem Nachbarn kommt anstelle eines alten Einfamilienhauses ein höheres Gebäude – welche Hecke wächst schnell und bietet rasch Sichtschutz?
Zum jetzigen Zeitpunkt kann man nur noch Heckenpflanzen setzen, die im Topf angeboten werden oder aus einer Baumschule mit einem Wurzelballen. Das ist relativ teuer. Besser im Herbst wurzelnackt setzen. Ideal: Hainbuche (preiswert) oder die Eibe (teuer).

Für raschen und preiswerten Sichtschutz sorgt die Hainbuche
Für raschen und preiswerten Sichtschutz sorgt die Hainbuche © Bernd Schmidt

Ich glaube, unseren Feigenbaum hat der Frost erwischt. Wir haben ihn vor zwei Jahren ausgepflanzt. Muss ich ihn ausreißen?
Nein, abwarten. Wenn er richtig gepflanzt und der Wurzelballen tief genug gesetzt wurde, dann wird das wüchsige Gehölz wieder von unten austreiben. Auf jeden Fall bis Mitte Juni zuwarten, ehe der Griff zu Säge und Spaten erfolgt.

Unser Rasen besteht nur noch aus Unkraut, gibt es neben einer völligen Neuanlage eine andere Möglichkeit?
Ich empfehle in unseren Breiten einen „Kräuterrasen“, denn ein echter perfekter englischer Rasen ist nur mit ganz großem Aufwand möglich. Vor allem, wenn es im Sommer wieder sehr trocken ist. Trotzdem jetzt ausreichend düngen und in zwei, drei Wochen vertikutieren. Danach mit feinem Kompost und frischem Saatgut die Lücken füllen.

Wie wird der Rasen wieder schön?

Ab wann kann man Erdäpfel setzen? In den Büchern finde ich unterschiedliche Angaben. Kann man zu spät dran sein und müssen es unbedingt Saatkartoffeln sein?
Gleich vorweg: jede (auch ausgewachsene Erdäpfel) kann man verwenden. Die letzten Tage im April sind ideal, denn dann kommen die Triebe erst dann aus der Erde, wenn kein Frost mehr droht. Später ab und zu mit dem Grundstoff Lecithin übersprühen, das hilft gegen die Krautfäule.

Mein Zierkirschenbaum sieht ganz traurig aus. Alle Triebe sind am Ende verwelkt oder vertrocknet. Ist das Bäumchen noch zu retten? Es hat schon so schön geblüht.
Sehr, sehr traurig – dieses Jahr hat es leider so viele Kirschen, Zierkirschen, Zwetschken und Marillenbäume erwischt. Monilia (Spitzendürre) ist in regenreichen Jahren ein ganz großes Problem. Kräftig bis ins gesunde Holz zurückschneiden – es gibt leider keine andere Alternative.

Meine Thujen werden von innen und außen immer mehr braun. Wie werden sie wieder grün?
Einerseits ist es die Trockenheit im Sommer, andererseits die Miniermotte. Zuerst richtig gießen – alle fünf bis sieben Tage 20 Liter pro Quadratmeter. Gegen die Motte mit Neem-Öl-Präparaten und Pyrethrum-Mitteln (beide sind bio) spritzen. Mehrmals wiederholen.

Was ist mit den Thujen los?

Ich habe ins Hochbeet Salat gepflanzt. Zuerst wurden einige Pflänzchen welk, dann mit zeitlichem Abstand auch die schon schön gewachsenen. Ich finde keine Raupe. Was kann das sein?
Vermutlich ist es der Drahtwurm, der sich ganz gemein in die Wurzel bohrt und oft auch beim Ausgraben nicht zu sehen ist. Halbe Erdäpfeln eingraben und alle zwei Tage die Schnittstelle kontrollieren – dort sollten dann viele der lästigen Drahtwürmer drinnen stecken.

In meinem Hochbeet sind unzählige Maulwurfsgrillen. Kann ich etwas dagegen tun, oder muss ich das gesamte Hochbeet ausräumen?
Ich würde einmal generell bei der Bodenbearbeitung so viele Maulwurfsgrillen, wie nur möglich herausklauben. Anschließend mit Nematoden behandeln. Diese (ungefährlichen) mikroskopischen Fadenwürmer befallen und vernichten aber nur die erwachsenen Tiere. Daher sind in den kommenden Jahren mehrere Behandlungen notwendig.
Video: Wie werde ich die Maulwurfsgrillen los?

Wie wird man die Maulwurfsgrillen wieder los?
Wie wird man die Maulwurfsgrillen wieder los? © (c) NetPix - stock.adobe.com

Gibt es eine Möglichkeit, schon jetzt vorbeugend die Blattlaus-Invasion bei den Ribiselstauden zu verhindern. Die Blätter ringeln sich zusammen und oft gibt es nur ganz wenige Früchte.
Für eine sogenannte Winterspritzung ist es zu spät – sie erfolgt beim Knospenschwellen mit einem Rapsölpräparat. Ich würde nun punktuell – aber rechtzeitig – mit einem biologischen Insektizid sprühen.
Plagegeister: Was hilft gegen Blattläuse?

Wir haben Kupferdachrinnen und uns wurde gesagt, dass wir das Wasser nicht zum Gießen verwenden dürfen. Stimmt das?
Absolut falsch, im Gegenteil: Im Biogarten werden sogar Kupferwerkzeuge verwendet, weil es sich positiv auf die Bodenlebewesen auswirkt.

Ab wann kann man die Zimmerazaleen umtopfen?
Ab wann kann man die Zimmerazaleen umtopfen? © (c) Yulia - stock.adobe.com

Ab wann kann ich meine Zimmerazaleen umtopfen? Mit welcher Erde und auf welchen Platz stelle ich sie am besten?
Immer Moorbeeterde verwenden, keine zu großen und eher flachere Töpfe wählen. Im Topf an halbschattigen Plätzen bis kurz vor dem ersten Frost im Freien lassen.

Unsere Rosen sind schon jetzt voll mit Läusen. Ich vermute, die Schmierseife hilft nicht. Außerdem sind überall Ameisen. Was kann ich noch tun?
Die extremen Temperaturunterschiede verstärken dieses Jahr die Probleme mit den Blattläusen. Das Schmierseifenwasser (1 EL mit einem Spritzer Spiritus) helfen, aber nicht sofort, sondern erst nach ein, zwei Tagen. Gegen Ameisen mit Kieselgur stäuben. Das vertreibt die Tierchen.
Video-Rat: Was kann ich tun, damit die Rosen wunderschön blühen?

Was hilft bei Läusen auf den Rosen?
Was hilft bei Läusen auf den Rosen? © MNStudio - stock.adobe.com

Meine Nachbarin meint, dass wir die Himbeeren von unseren Sträuchern nicht essen dürfen, weil darunter giftige Maiglöckchen wachsen. Sind die Früchte tatsächlich ungenießbar?
Das ist absolut falsch – über die Wurzeln gelangen keinerlei Giftstoffe in die Himbeeren. Der Verzehr der Früchte ist unbedenklich und mit dem Bewuchs durch die Maiglöckchen sorgen Sie für eine gute Bodendecke.
Karl Ploberger im Beerengarten

Was hilft, wenn der Citronenbaum gelbe Blätter bekommt?
Was hilft, wenn der Citronenbaum gelbe Blätter bekommt? © (c) ah_fotobox - stock.adobe.com

Mein 26 Jahre alter Zitrusbaum, den die Tante aus einem Kern gezogen hat, hat ganz hellgrüne bis hellgelbe Blätter. Was fehlt ihm?
Ganz klar: Dünger. In diesem Fall würde ich sogar einen Blatt-Volldünger anwenden. Er wird gegossen und gesprüht. Ganz organisch geht’s mit jedem Volldünger – der sollte aber zwei bis drei Mal pro Woche verabreicht werden.
Ploberger-Video-Rat: Hilfe, das Zitrusbäumchen rollt die Blätter ein!

Die Paradeiser, die ich selbst aus Samen gezogen habe, blieben ganz hart. Warum?
Vermutlich war die Ursprungstomate eine F1-Hybridsorte. Da gibt es dann Nachkommen mit anderen Eigenschaften.
Ploberger-Video-Rat: So gedeihen die Paradeiser

Ab wann kann man den Dickmaulrüssler mit Nematoden bekämpfen?
Jetzt ist der beste Zeitpunkt, denn die Bodentemperatur liegt über zwölf Grad. Regen ist ideal, dann schwimmen die Fadenwürmer in die Erde und vernichten die Larven.

Auf der Topferde ist Schimmel, muss ich die Tomaten wegwerfen?
Nein, nur die Erde ein wenig aufrauen und, falls es sehr stört, mit Tongranulat abdecken. Ist absolut ungefährlich.

In unserem Garten wimmelt es vor Maulwurfsgrillen. Kaum setzen wir etwas, ist es auch schon abgebissen. Was können wir tun?
Ich würde zunächst an den besonders arg betroffenen Stellen nachgraben, denn die Nester liegen gut 30 Zentimeter unter der Erdoberfläche. Eier beseitigen, aber trotzdem mit Nematoden gießen. Wirkt langfristig, aber nur nach mehrmaliger Anwendung.
Ploberger-Video-Rat: Was hilft gegen Maulwurfsgrillen?

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Meine Efeutute bekommt braune Spitzen und später wird das ganze Blatt schwarz. Was mache ich falsch?
Hier ist eindeutig ein Gießfehler die Ursache. Ob Efeutute oder die kleinblättrigen Philodendron, sie benötigen immer eine kurze Phase der Trockenheit, ehe sie wieder Wasser bekommen. Erst dann gießen, wenn die Erde bis in zwei Zentimeter Tiefe abgetrocknet ist. Und keine pralle Sonne!

In der Hochbeeterde wimmelt es vor Engerlingen. Steht eine Maikäfer-Invasion bevor?
In der Hochbeeterde wimmelt es vor Engerlingen. Steht eine Maikäfer-Invasion bevor? © Wellnhofer Designs - stock.adobe

In der Hochbeeterde wimmelt es vor Engerlingen. Steht eine Maikäfer-Invasion bevor?
Nein, diese Engerlinge sind mit fast hundertprozentiger Sicherheit die Engerlinge des Rosenkäfers. Er legt seine Eier bevorzugt dort ab, wo viel Kompost ist. Aussortieren und den Amseln als Futter anbieten. Rosenkäferlarven fressen zwar vor allem abgestorbenes organisches Material, ist aber keines mehr da, gehen sie auch an die Wurzeln.

Meinem Marillenbaum geht die Rinde ab, was kann ich dagegen tun?
Hier eine konkrete Aussage zu treffen, ist schwierig. In jedem Fall alle lockeren Teile bis ins gesunde Holz entfernen. Kanten mit scharfem Messer glatt schneiden und nur (!) den Rand mit Wundverschluss einstreichen. Eventuell Schachtelhalmextrakt zur Wunddesinfektion mehrmals auf die betroffene Stelle sprühen.

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Die Rosen haben verschrumpelte Blätter. Welcher Schädling oder welche Krankheit ist das?
Das ist mit Sicherheit weder noch. Es waren die Spätfröste, die die Blätter in den aufgehenden Knospen geschädigt haben. Daher die Pflanze mit Schachtelhalmextrakt ein Mal pro Woche übersprühen und damit stärken.

Was jetzt im Garten und auf dem Balkon zu tun ist

Wir sind mitten im Frühsommer, die schönste und blühendste Zeit des Gartens beginnt nun.
Sind alle Frühjahrsarbeiten, wie das Ausräumen der Kübelpflanzen, das Bestellen der Gemüsebeete und das Beseitigen des ersten Wildwuchses so halbwegs erledigt, dann beginnt die Zeit des Genießens.
Wichtig ist jetzt das regelmäßige Gießen der Topfpflanzen und Blumenkisterl. Verwendet man torffreie Erde sollte jetzt schon einmal wöchentlich gedüngt werden. Bei den Rosen ist die Hauptblüte dieses Jahr viel früher dran als sonst. Daher an eine
Nachdüngung denken und bei Beetrosen und mehrmals blühenden Kletter- und Strauchrosen alles Abgeblühte entfernen. Dann kommt sehr rasch eine neue Blüte.