Ich bin gerade beim Obstbaumschnitt. Kann man eigentlich alle Bäume jetzt schon schneiden?
Zuerst einmal: Keine Eile! Je später man schneidet, desto besser ist es, weil die Wunden dann auch rascher heilen. Unbedingt ganz spät sollte das Steinobst geschnitten werden – vor allem die Marille.
Bei fast allen Zimmerpflanzen sind wieder die Mücken. Was soll ich tun?
Es handelt sich um die Trauermücken, die immer dann auftreten, wenn die Erde zu feucht gehalten wird. Daher von unten gießen, die Topf-Oberfläche sollte immer abtrocknen. Die Sofortmaßnahme: oberste Erdschicht abkratzen und Kies oder Tongranulat auftragen, dann können die Mücken keine Eier ablegen und verschwinden.
Kaum war der Schnee ein paar Tage weg, offenbarte sich das Desaster: kein Rasen, nur noch Wurmhäufchen und Maulwurfhügel.
Beides hängt zusammen: Der Maulwurf liebt die Würmer, in Ihrem Fall handelt es sich offenbar um den sogenannten Schwarzkopfregenwurm. Vorerst nur bei trockenem Wetter die Erde breitflächig mit dem Federbesen auseinanderbrechen. Der Rasen wächst rasch durch. Im Spätsommer mit unverdünnter Nussblattjauche gießen, das mögen die Würmer nicht. Sonst vermehren sie sich enorm.
Ich habe vor Jahren mit Erfolg Narzissen im Garten ausgepflanzt. Muss man diese Zwiebeln teilen und wann?
Die Mininarzisse "Tête à Tête" ist extrem robust und blüht Jahr für Jahr. Damit sie weiterhin kräftig wächst, würde ich den Stock im Mai/Juni nach dem Einziehen des Laubs teilen und auseinanderpflanzen. So werden sich noch mehr Seitenzwiebeln bilden.
Kann ich eine Amaryllis-Zwiebel, die in Wachs eingehüllt war, einpflanzen und so retten?
Man bekommt als Pflanzenliebhaber Mitleid. Ich habe bei Gartenfreundinnen von erfolgreichen Rettungen gehört. Wachs vorsichtig abkratzen, alle fauligen und trockenen Teile entfernen und sofort in Blumenerde setzen. Nun müssen sich viele Blätter bilden, die bis in den September mit Dünger und Wasser versorgt werden, ab Mai im Freien. Wahrscheinlich wird sie nächstes Jahr nicht blühen.
Wie kann ich Schneeglöckchen vermehren?
Das geht recht unkompliziert. Schneeglöckchen und Frühlingsknotenblumen werden nach der Blüte ausgegraben, geteilt, neu eingepflanzt und auf diese Weise vermehrt.
Bei mir halten Primeln nur wenige Tage. Was kann ich ändern?
Primeln sind Pflanzen, die in einer sehr kühlen Umgebung wochenlang blühen. Sie vertragen sogar leichten Frost und sind deshalb auf einem geschützten Balkon schon jetzt eine ideale Bepflanzung. Auch in Treppenhäusern oder unbeheizten Wintergärten fühlen sich die kleinen Frühlingsboten wohl. Später in den Garten setzen.
Ich hätte so gerne Rhododendren, leider gedeihen sie bei mir nicht.
Es dürfte am Boden liegen. Rhododendren brauchen eine saure Umgebung, darum Laubkompost und Rhododendronerde einsetzen und vier Wochen vor der Blüte sowie noch einmal danach mit Rhododendrondünger nicht geizen.
Der Garten wird vom Wild heimgesucht. Gibt es eine natürliche Abwehr?
Nicht wirklich. Vor allem in der Landwirtschaft und in der Jägerschaft sind Duftmarkierungen im Einsatz, die zumindest für einen gewissen Zeitraum gut wirken. Aber Rehe finden immer wieder ihren Weg, um an Sträuchern und Jungbäumen zu fegen und delikate Knospen zu verspeisen. Echte Wirkung garantiert wohl nur ein Zaun.
Kann ich eine 20 Jahre alte Strauchrose umpflanzen?
Rosen haben Pfahlwurzeln, daher wird die Pflanze extrem leiden. Am besten alle Äste auf gut 30 bis 50 Zentimeter zurückschneiden. Abgerissene Wurzeln glatt schneiden und sofort neu pflanzen. Die Rose fast komplett mit Erde anhäufeln und erst entfernen, wenn sie kräftig ausgetrieben hat.
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Die Ribiseln sind völlig überaltert und die Rinde ist voll Moos. Neupflanzung?
Nein! Das Moos ist höchstwahrscheinlich eine Flechte, ein Zeichen für die gute Luft. Nun die ganz alten Äste bodeneben herausschneiden und mit Kompost gut mulchen, auch das Innere des Strauchs. Niemals umgraben, Ribiseln sind Flachwurzler.
Der Olivenbaum im Keller verliert das Laub, soll ich sofort zurückschneiden?
In einem dunklen, kühlen Keller verlieren die Oliven fast immer das Laub, dennoch muss ein wenig (aber nie zu viel) gegossen werden. Da die Pflanze in den nächsten Wochen sicher hellgelbe und dünne Triebe bilden wird, ist es geschickter, den Rückschnitt unmittelbar vor dem Ausräumen durchzuführen.
Hilfe, im Garten gibt es eine Maulwurfinvasion. Von Buttersäure bis Lärm, nichts half.
Die wichtigste Antwort vorweg: Maulwürfe sind (trotz des Ärgers) Nützlinge. Sie fressen viele Engerlinge, Käfer und Larven. Dort, wo viele von diesen Tierchen sind, ist der Maulwurf daheim. Jauchen (im Sommer mit Holunderblättern) oder ein großflächig eingebautes Gitter bei der Rasenneuanlage bringen Verbesserungen. Aber, ganz wird er nie verschwinden, was ja auch gut ist.
Die zehn Jahre alte Ligusterhecke ist oben ganz dicht, unten kann man fast schon durchkriechen. Was tun?
Beim Setzen der Hecke will man oft rasch einen Sichtschutz erreichen und schneidet zu wenig. So verzweigt sich das Gehölz nicht. Um wirklich wieder einen dichten Wuchs zu bekommen, die Hecke um die Hälfte einkürzen, mit Kompost und Dünger versorgen, dann wird sie wieder kräftig und dicht wachsen.
Bei der Phalaenopsis fallen die Knospen ab. Gieße und dünge ich zu viel?
Sie haben richtig getippt. Sie halten die Pflanze vermutlich zu nass und vor allem überdüngen Sie. Wenn die Blätter dick und aufgequollen wirken und Knospen abgeworfen werden, ist das ein typisches Zeichen dafür.
Die alten Triebe der Phalaenopsis sind vertrocknet. Wie bringe ich sie wieder zum Blühen?
Wenn die Pflanze insgesamt vital ist und kräftige, feste Blätter besitzt, dann würde ich sie für gut zwei Monate in einen um mindestens fünf Grad kühleren Raum stellen, dort auch entsprechend weniger gießen und dann wieder ins Warme bringen. Dann müsste sie wieder blühen.
Darf ich die sogenannten Luftwurzeln bei den Orchideen abschneiden?
Nein, das sollte man keinesfalls machen. Nur die abgetrockneten Teile darf man entfernen. Am besten erkennt man das an den Spitzen der Wurzeln: Sind hier grüne Teile, dann sind sie vital und versorgen die Pflanze. Man kann sie allerdings beim Umtopfen in den Topf leiten.
Die Klivie (Riemenblatt) hat bei mir noch nie geblüht. Soll ich eine neue Pflanze kaufen?
Es hängt ausschließlich von der Ruhezeit ab, die von September bis in den Jänner geht. Da wird ganz wenig gegossen und die Pflanze muss sehr kühl stehen. Dann setzt sie Blüten an, die von Februar bis Mai blühen.
Der Schnittlauch im Topf auf der Fensterbank wird immer dünner. Was tun?
Die Würzpflanze braucht eine Ruhe- und vor allem eine Kältepause. Wenig gießen, dann hinaus ins Freie und einige Wochen in der Kälte belassen. Bis minus fünf Grad sollte er schon abbekommen, nicht kälter (weil er im Topf steht), dann wird umgesetzt und der Neustart wird gelingen.
Wann geht man gegen die Kräuselkrankheit vor?
Wenn die ersten Knospen, etwa bei den Pfirsichen, sprießen, müssen bereits Behandlungen gegen die Kräuselkrankheit durchgeführt werden. Das kann ohne Weiteres schon an warmen Tagen im Jänner sein.
Was jetzt im Garten und auf dem Balkon zu tun ist
Die ersten Handgriffe im Gartenjahr:
Wir sind, auch wenn wir es nicht glauben wollen, eigentlich schon im Vorfrühling, denn vielerorts blühen die Schneeglöckchen. Dennoch sollten wir uns nicht täuschen lassen und beim Garteln sehr zurückhaltend sein. Was jetzt zu tun ist.
- Im Garten: Es ist an der Zeit, den Wein zu schneiden. Bei den Obstbäumen heißt es nun, Apfel- und Birnbäume schneiden. In den Staudenbeeten kann ein vorsichtiger Rückschnitt von jenen Pflanzen beginnen, die noch vertrocknet dastehen. Gut nutzen kann man schöne, trockene Tage, um Unkraut zu entfernen.
- Balkon und Terrasse: Wintergrüne Pflanzen in Töpfen gut gießen, die teils hohen Tagestemperaturen kombiniert mit Sonnenschein trocknen die Erde rasch aus. Erste Frühlingskisterl kann man pflanzen. Vlies bereithalten – der Winter ist nicht vorbei.
- Im Haus: Zimmerpflanzen verwöhnen: Staub, der sich auf den Blättern von Grünpflanzen angesammelt hat, macht ihnen in dieser lichtarmen Zeit das Leben noch schwerer. Mit Bier oder verdünnter Milch reinigen oder einfach abduschen. Besonders langsam keimende Samen jetzt aussäen: Dazu gehören etwa die der Chili.
- Wenn es nicht mehr friert, lassen sich Sommer- und Herbstblüher wie Fetthenne oder Astern leicht teilen und frisch einpflanzen. Sie danken es im neuen Gartenjahr mit Vitalität und Blühfreudigkeit.