Der Vogelgesang wurde in den vergangenen 25 Jahren in Europa und Nordamerika immer leiser und monotoner, berichtet ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung. Schuld daran ist der Schwund an Vogelarten und -individuen, der durch menschliche Aktivitäten wie hochintensive Landwirtschaft verursacht wird. Weil Vogelgezwitscher Menschen glücklich und ausgeglichen macht, schadet ihnen dieser Verlust, so die Forscher im Fachmagazin "Nature Communications".
Ein Team um Simon Butler von der University of East Anglia in Norwich (Großbritannien) untersuchte Vogelgesangs-Aufnahmen und Vogelsichtungs-Berichte von "Citizen Science Monitoring"-Projekten, wo interessierte Laien diese systematisch zusammengestellt haben. Diese Aufnahmen und Berichte stammen von 200.000 Standorten in 22 Ländern in Europa inklusive Österreich, aus den USA und Kanada. An der Studie waren auch Benjamin Seaman und Norbert Teufelbauer von Birdlife Austria beteiligt.
Gesang immer weniger variantenreich
Die Forscher erstellten daraus "Vogelgesangs-Klanglandschaften" der vergangenen 25 Jahre an den jeweiligen Orten. Fast überall nahmen die Lautstärken mit der Zeit ab, und sie wurden immer weniger variantenreich, berichten die Forscher. Grund dafür sei, dass der Artenreichtum bei den Piepmatzen sukzessive abnahm und die einzelnen Vogelpopulationen schrumpften.
Dieser Verlust ist nicht nur für die Vogelwelt schmerzlich, sondern auch für die Menschen, meinen die Forscher. Denn die Geräusche der Natur seien wichtig für ihre Gesundheit und das Wohlbefinden. Naturschutzmaßnahmen sollten deshalb auch den Verfall solcher "natürlicher Klanglandschaften" stoppen.