Untersuchungen vor mehr als 30 Jahren haben gezeigt, dass die damaligen privaten Gemüsegärten völlig überdüngt waren. Die Nachkriegsgeneration schwor auf Kunstdünger. Dann kam die Biobewegung, hier heißt es oft: nicht düngen! Doch ohne Nährstoffe geht es kaum. So macht man es richtig:
- Boden untersuchen.
Wenn man unsicher ist, sollte man die Erde im Fachinstitut überprüfen lassen. Aber es gibt einige perfekte Zeigerpflanzen: Wachsen Vogelmiere oder Brennnessel, ist die Erde humusreich und gut mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt. Kriechender Hahnenfuß deutet auf hohe Nährstoffe, aber auch auf verdichtete, schwere Böden hin. Die Hundskamille ist dagegen ein Zeichen für Düngermangel, ebenso die Wiesen-Margerite. - Zeichen erkennen.
Auch wenn man nicht zur umfassenden Bodenanalyse schreitet, die für Hobbygärtner ohnehin kaum nötig ist, erkennt man leicht die Pflanzenwünsche: Typisches Zeichen für einen Nährstoffmangel sind gelbe Blätter, hier fehlt der Hauptlieferant: Stickstoff. - Wichtige Bodenpflege.
Bevor man unüberlegt zur Düngepackung greift, heißt es, die Erde mit Kompost zu versorgen. Das „schwarze Gold“ des Biogärtners ist der beste Humus- und Nährstofflieferant. Kompost sorgt dafür, dass Wasser besser gespeichert wird und die Dünger im Boden gebunden bleiben und nicht ausgeschwemmt werden. - Weniger, dafür häufiger.
Das gilt besonders für jene, die nicht mit organischen, sondern mit chemischen-synthetischen, sprich Kunstdüngern arbeiten. Bei Überdosierung kann es zu schwerwiegenden Folgen im Wachstum kommen, von verbrannten Blättern bis hin zu abgestorbenen Pflanzen. - Kunstdünger im Mantel.
Seit vielen Jahren sind die sogenannten „ummantelten Langzeitdünger“ im Handel. Sie geben je nach Temperatur und Feuchtigkeit den Kunstdünger langsamer an die Wurzeln ab. Aber sie bauen, wie alle synthetischen Dünger, den Boden ab. Umstritten sind auch die Hüllen. Der Harzmantel sollte sich komplett auflösen, manche sehen darin ein zusätzliches Mikroplastik-Problem. - Richtiger Düngezeitpunkt.
Organische Dünger kann man relativ früh ausbringen, da sie ja erst durch das Bodenleben für Pflanzen verfügbar werden. Kunstdünger dagegen waschen sich rasch aus und landen, weil die Pflanze aufgrund der kühlen Temperaturen noch gar nicht wächst, direkt im Grundwasser.