In diesem Jahr haben wir alle mehr Zeit Zuhause verbracht – und uns an den eigenen vier Wänden satt gesehen. „Da muss sich dringend etwas ändern!“, lautet die Devise. Aber wo fängt man am besten an?
„Egal um welche Veränderung es geht – man braucht Mut dazu“, sagt Interiordesignerin Simone Kovac. Und auch ein bisschen Abstand, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. „Ich empfehle, den Raum oder die Ecke, die man umgestalten will, zuerst zu fotografieren“, sagt die Steirerin. „So bekommt man einen ganz anderen Blick, als wenn man sich dreidimensional im Raum befindet, und sieht leichter, was einen stört.“
Die zweite grundsätzliche Frage, die man für sich selbst beantworten muss, lautet: Wie will ich den Raum nutzen? Als Homeoffice? Als Leseecke?
Dann kann es losgehen – die Expertin gibt die besten Tipps für jedes Budget.
Budget: 100 Euro
Umso kleiner das Börserl, desto mehr Kreativität und Handarbeit braucht es. „Um sehr wenig Geld kann man mit dem neuen Anstrich einer Wand große Wirkung erzielen“, sagt Kovac. Was die Farbwahl angeht, rät die Expertin von zu knalligen Tönen ab, an denen man sich schnell satt sieht, und rät zu kräftigeren Pastelltönen wie Mint, Rosa oder Eisblau, aber auch Petrol und Senfgelb. Mutige können auch geometrische Muster in unterschiedlichen Farben einarbeiten.
Bevor man etwas Neues kauft, sollte man erst einmal die Dekogegenstände sichten, die man Zuhause hat: „Das ist meist viel mehr als man denkt. Hier eine Vase, da ein Bild, oft hat man schon ganz darauf vergessen“, sagt Kovac. Deshalb: entstauben und neu in Szene setzen.
Wer handwerkliches Geschick hat, der kann auch einem alten Möbel neuen Glanz verleihen: „Alte Kommoden zum Beispiel bekommt man relativ günstig“, sagt Kovac. „Wer die Laden in neuer Farbe streicht, andere Griffe montiert oder Oberflächen mit Stoffen beklebt, kommt für wenig Geld zu einem schicken Einzelstück.“
Budget: 500 Euro
„Mit diesem Budget kann man schon andenken, einzelne Möbel zu ersetzen“, sagt Kovac. Priorität sollten dabei die Stücke haben, die einem fürs Wohnen am wichtigsten sind. „Ist der Esstisch ein zentraler Ort zum gemeinsamen Essen, Basteln mit den Kindern oder für die Arbeit von Zuhause, sollte man sein Geld in ein schönes Exemplar samt Stühlen investieren.“
Hält man sich viel auf dem Sofa auf, muss man nicht gleich ein neues kaufen, um einen neuen Look zu haben: „Man kann selber einen Überwurf und dazu passende Polster nähen“, rät Kovac. Der Stoff dafür, sollte schwer, eventuell sogar gefüttert sein, damit es sich nach einem neuen Bezug und nicht nur nach einer Decke anfühlt.
Budget: 1000 Euro
Wer auf gutes Design und Qualität achtet, kauft nicht nur einen Einrichtungsgegenstand, sondern macht eine Anschaffung fürs ganze Leben. „Ob das einer der berühmten Designklassiker ist, die man auch gebraucht kaufen kann, oder ein hochwertiges, aber namenloses Möbel, spielt dabei keine Rolle“, sagt Kovac.
Als geschickter Heimwerker bekommt man in dieser Preisklasse schon einen neuen Boden in einzelnen Räumen oder setzt mit gemusterten Fliesen Akzente. Dabei das Wichtigste: „Nicht an den Materialien sparen“, sagt die Inneneinrichterin. „Holz zum Beispiel verändert nicht nur den Raum, sondern auch das Wohngefühl.
Von Karin Riess