Hauptsache „Instagram“-tauglich – das ist das Kriterium, nach dem sich viele Wohntrends aktuell richten. Sprich: gut auf Fotos müssen sie ausschauen, die eigenen vier Wände. Weil die sozialen Netzwerke die Trends vorgeben, sehen viele Wohnlandschaften momentan in etwa gleich aus: glatt geschliffene Räume, Kletterpflanzen und Monsteras sowie ein Farbspektrum von weiß bis beige. Das Internet ist sogar voll mit Tipps, wie man das Eigenheim perfekt für den eigenen Internetauftritt inszeniert.

Doch die beiden Designer Jonas Nyffenegger und Sébastien Mathys halten dagegen. Und zwar mit Mut zur Hässlichkeit. Denn auf ihrem Instagram-Account „UglyDesign“ stellen die zwei Männer aus der Schweiz Hunderte Objekte zur Schau, die sich die wenigsten Menschen freiwillig in die Wohnung stellen würden. Dabei geht es um Dinge wie: eine zur Sitzbank umfunktionierte Mülltonne, Vorhänge im „Tschickstummel“-Stil oder Gartenmöbel in Fleischoptik. Kurz: das Grauen jedes Einrichtungsberaters.


Neben Einrichtungsgegenständen findet man auf „UglyDesign“ auch Kleidung, Taschen, Schmuck und Deko-Artikel.

Die Idee dahinter

Wie kommt man auf so eine Idee? Dem Onlinemagazin „Vice“ hat das Duo erzählt, dass ihre Sammlung aus einem freundschaftlichen Wettstreit hervorgehe. Die Aufgabenstellung: Finde den hässlichsten Gegenstand. Die Mission ist jedenfalls geglückt – die Netzgemeinde jubelt. Mittlerweile verfolgen mehr als 600.000 Menschen den Wettstreit der Designer: „Die meisten Menschen, die uns folgen, lieben heimlich, was sie sehen“, erklärt man sich den Erfolg der Seite.

Genie des Zufalls

Dabei gehen die Fundstücke der digitalen Sammlung nicht nur auf Anzeigen und Kataloge echter Einrichtungshäuser zurück. Viele Objekte sind dem Genie des Zufalls einiger Privatpersonen geschuldet. Man sieht vielen Möbeln an, dass sie notdürftig repariert wurden oder anfangs nur als provisorische Lösung angedacht waren. Zum Beispiel ein Stuhl, dessen Sitzfläche offenbar durchgebrochen sein muss und kurzerhand mit einem Baumstumpf ersetzt wurde.

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