Extrem trockener Winter, viel zu wenig Niederschlag im Frühling – nun erkennen allmählich alle, wie ungeheuer wichtig das Wasser für unser Leben ist. Somit wird klar, warum große Springbrunnen, Bachläufe oder gar ganze künstliche Seen schon seinerzeit in der Gartengestaltung so große Bedeutung hatten. Man wollte zeigen: Hier ist Wasser, hier ist Reichtum. Wasserelemente sollten auch in der modernen Gartenkultur nicht fehlen. So kann man Wasser in den Garten oder auf der Terrasse integrieren:
1 Das Biotop
Ob nur als kleines Becken oder als große Naturoase, der Teich mit vielen Pflanzen wie Seerosen, Binsen, Pfeilkraut oder kleinen Rohrkolben ist ein Paradies für Libellen, Ringelnattern, Molche und Frösche. Abgedichtet wird entweder ganz naturnah mit einer dicken, verdichteten Lehmschicht, mit Folie, Beton oder man greift zum Fertigbecken. Das Verhältnis Pflanzen zu Wasser sollte etwa 1:3sein, dann ist klares Wasser gesichert. Wichtigster Hinweis: keine Fische, denn die Ammoniakausscheidungen führen zur Algenblüte.
2 Der Schwimmteich
Der Beginn dieser Form der Naturpools ist noch nicht lange her. Den ersten Schwimmteich hatte der Biologie Werner Gamerith in Waldhausen im Strudengau – ohne Technik, nur mit Pflanzen zur Klärung. Heute gibt es einen fast unüberschaubaren Variantenreichtum. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Pools: Der Schwimmteich sieht zu allen Jahreszeiten attraktiv aus, auch im Winter mit Eis und Schnee, wenn ein Pool lediglich abgesenkt und abgedeckt daliegt.
3 Der Bachlauf
Ist wenig Platz, dann kann mit diesem glucksenden Wasserelement auch auf kleinstem Raum naturnahe Stimmung geschaffen werden. Wichtig sind das nicht zu starke Gefälle, eine kräftige Pumpe und ein großer (unterirdischer) Wasserspeicher, denn es verdunstet relativ viel Wasser, das regelmäßig aufgefüllt werden muss. Saubere Verarbeitung und exaktes Abdecken der Folie mit Steinen, Kies und Sand sowie der Randbepflanzung mit überdeckenden Blättern wie Frauenmantel oder im Halbschatten mit Farnen bringen einen natürlichen Charakter.
4 Der Springbrunnen
Die älteste Form der Gartengestaltung ist das Wasserbecken mit einem Springbrunnen. Ob ein kleines Sprührohr oder eine aufwendige Fontäne, hängt vom Platz und den (finanziellen) Verhältnissen ab, denn möglich ist alles. Plant man geschickt, dann kann der feine Sprühnebel zur Klimaanlage an heißen Sommertagen werden. Aufpassen, dass das Becken keine tödliche Falle für Tiere wird, daher immer Holzbretter als Ausstiegshilfe auflegen. Das Wasser muss meist mehrmals gereinigt werden, wenn keine Pflanzen oder Filter es klären.
5 Der Quellstein
Bei wenig Platz ist er ein ideales Wasserelement, denn versteckt unter der Erde liegt der Wasserspeicher mit Pumpe und oben auf liegt der angebohrte Stein. Die Abdeckung wird mit Steinen kaschiert, Gehölze und Stauden wie Efeu, Schaublatt, kriechende Koniferen oder Bodendeckerrosen überdecken die Randbereiche.
6 Das Wasserbecken
Auch auf Balkon oder Terrasse ist vieles möglich. Das kleine Wasserbecken mit Miniseerose, Hechtkraut, langsam wachsenden Gräsern, einem Teichsubstrat und Kies zum Abdecken ist ein Blickfang. Zur Vorsicht ab und zu ein natürliches Bacillus-thuringiensis-Präparatgegen Gelsen einbringen.
7 Die Vogeltränke
Die kleinste, aber romantische Wasserstelle: ob Steinbecken, verrostete flache Eisenschale oder auch nur ein kleines Stück aufgelegter Folie, die mit Steinen abgedeckt ist – für die Vögel und auch so manche Bienen ein herrlicher Platz zum Trinken und Baden.