Das Jahr 2020 bleibt ein außergewöhnliches, denn die Wahrscheinlichkeit, dass wir Urlaub in fernen Ländern machen können, ist gering. So werden Garten, Balkon und Terrasse zum Feriendomizil. Die Tipps für ein blühendes Paradies von Biogärtner Karl Ploberger:
Blumenampel statt Kiste
Die Krise lässt viele das Gärtnern wiederentdecken, vor allem auch jene, die in den letzten Jahren neu gebaut haben. Da erkennt man, dass für die früher üblichen Balkonkisterln kein Platz ist. Der Trend geht zu Blumenampeln.
Diese üppig bepflanzten Schalen, die sich auf Terrassen oder Pergolen aufhängen lassen, sorgen für ein farbenfrohes Schauspiel. Kombinationen aus verschiedenen Pflanzen, wie Petunien, Surfinien, Millionbells, Pelargonien, Begonien oder Blattschmuckpflanzen sind das eine. Der Genuss kommt aber mit Hängeerdbeeren oder üppigen Minitomaten und Minigurken auch in den Ampeln nicht zu kurz.
Bunte Blätter statt Blüten
Aus den Blumenkisterln kennt man die sogenannten Strukturpflanzen, wie den Plectranthus, die Weihrauchpflanze. Mit ihren grüngelben Blättern bringt sie Ruhe in ein üppig bewachsenes Kisterl und sorgt dafür, dass die grüne Pflanzenpracht in der „dritten Dimension“ nach unten wächst.
In den Ampeln und Blumenkästen von heute kommen einige neue Arten dazu: die Ipomea, die Zierform der Süßkartoffel mit fast schwarzen, gelbgrünen oder weiß-bunten Blättern. Beliebt ist auch der Hängebambus, der extrem robust ist. Oder die guten alten Tradeskantien, die Wasserhansln, mit ihren bunten Blättern, und die Buntnessel.
Auch Coleus oder Zierbrennnessel genannt, überrascht Letztere mit der Vielfalt an Blattzeichnungen. Rot-grün, pink-rot und alle nur erdenklichen Variationen. Neuerdings auch in einer schwach wachsenden Hängeform. Die Pflanze ist extrem robust und lässt sich sogar auf der Fensterbank überwintern.
Hitzefest und pflegeleicht
Robustheit und Anspruchslosigkeit gelten wohl als wichtigste Voraussetzungen für den Erfolg einer Balkonblume von heute. Daher sind auch die großen Stars von früher wieder im Kommen: Pelargonien, oder wie sie fälschlicherweise oft bezeichnet werden – die Geranien. Sie gibt es in Hunderten Sorten, wobei nach wie vor die roten in der Gunst der Blumenliebhaber ganz oben stehen.
Die besonders robuste „Almgeranie“ ist dieses Jahr der Favorit. Bei den Begonien sind es die „Dragon Wings“. Sie überstehen Hitze, Regen und Sturm problemlos. Bricht ein Ast ab, treibt die Pflanze sofort wieder durch. Für Töpfe ist der neue Star die Mini-Sonnenblume mit dem offiziellen Namen „Sunbelievable“. Sie blüht ohne Ausputzen bis zum Frost, wenn man ausreichend düngt.