Mit dem Beginn des Winters am 21. Dezember gewinnt das Tageslicht den Kampf gegen die Dunkelheit. Die Tage werden dann langsam wieder länger - doch bis es so weit ist, sind vor allem Berufstätige oft nur an Raumbeleuchtung aus künstlicher Quelle gebunden. Und die sollte wohlüberlegt sein, denn Licht kann nicht nur die Stimmung beeinflussen - die richtige Lichtplanung kann die eigenen vier Wände auch prächtig in Szene setzen.
„Am Anfang der Planung steht die Frage: Wie viel Licht wird wo zu welchem Zweck gebraucht?“, sagt Einrichtungsprofi Mario Palli. Will man einen Wirtschaftsraumausleuchten oder in einem großen Raum einzelne Zonen mit verschiedenen Lichtquellen bespielen?
Vorab: Wer renoviert oder neu baut und zu wenige Steckdosen im neuen/umgebauten Zuhause einplant, muss später auf optisch störende Verlängerungskabel oder mobile Akkuleuchten zurückgreifen.
Von der Basisbeleuchtung zum Designstück
„Licht hat drei Funktionen zu erfüllen“, erklärt Mario Palli. An der Basis steht die Grundbeleuchtung, die für eine gewisse Orientierung sorgen soll - etwa auf dem Weg zum Haus, im Treppenhaus oder im Wohnraum, wenn geputzt werden soll. Lässt es sich dimmen, umso besser, dann wandelt sich der Wohnraum später in eine Wohlfühlzone.
Der zweite Streich ist die Platz- oder Zonenbeleuchtung - ein Spot, der auf einen Sofatisch gerichtet ist, eine Stehlampe in der Bibliothek, die neben dem Ohrensessel Licht zum Lesen gibt, eine Leuchte, die den Esstisch in den Fokus rückt. Mit Stimmungslichtern werden schließlich Räume inszeniert. Sie rücken unter anderem Möbel-Schmuckstücke oder Kunstwerke ins richtige Licht.
Auch die Lichtfarbe spielt eine wesentliche Rolle für die Raum- und Wohlfühlatmosphäre. Wer sich abends mit dem Smartphone schlafen legt, kennt den Effekt: Kühles, blaues Licht bremst die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin und fördert stattdessen Aktivität und Energie. Warme Lichtfarben von Gelb bis ins Rötliche eignen sich eher für Wohn- und Schlafräume.
Birgit Pichler