Die Preisentwicklung des Marktes, das Internetnutzungsverhalten und die veränderten Wünsche der Suchenden prägten die Anfragen von Immobiliensuchenden über die letzten zwei Jahrzehnte. Heute nutzen über 320.000 User monatlich FindMyHome.at für die Suche nach dem neuen Zuhause. Die Ansprüche an die Immobiliensuche haben sich dabei seit der Gründung des Portals im Jahr 2001 signifikant geändert.
"2001 zog es Immobiliensuchende am häufigsten nach Döbling, Alsergrund und Hietzing. Heute zählen Favoriten, Rudolfsheim-Fünfhaus und Ottakring zu den beliebtesten Bezirken in Wien. Die Kombination aus günstigem Mietpreis, gutem Anschluss an die Innenstadt und hippen Trendgegenden, wie etwa dem Brunnenmarkt, bedingen die Beliebtheit der Bezirke“, so Bernd Gabel-Hlawa, Gründer und Geschäftsführer von FindMyHome.at, „Dabei gab man 2001 noch rund 30 Prozent des Einkommens für das Wohnen aus. Heute liegen Wohnausgaben meist schon bei 50 Prozent und mehr.“
Neue Ansprüche an die Immobilie
Vor allem Grundrisse, Komfort und Technologien der Immobilien haben im Vergleich zum Jahr 2001 einen Wandel erlebt. Benedikt Gabriel, ebenfalls FindMyHome.at Geschäftsführer und Gründer dazu: „Früher war Wohnen viel zweckmäßiger – heute ist die eigene Wohnung ein Rückzugsort, der Freizeitschwerpunkt und oftmals auch Arbeitsplatz. Im gehobenen Segment dient sie als z.B. Wellnessoase und 5-Sterne-Restaurant in der eigenen gut ausgestatteten Küche. Ganz gleich in welcher Preisklasse – immer mehr Individualität wird in der eigenen Wohnung zum Ausdruck gebracht.“
Waren früher noch Wohneinheiten mit vielen, kleineren Zimmern beliebt, sind in den letzten Jahren große, freie Räume immer gängiger geworden. Zum Beispiel steht der Laptop nun auch im Wohnraum oder auf der Terrasse, ein eigenes Arbeitszimmer ist nicht mehr nötig.
Früher Eigentum, heute Miete
73 Prozent der User auf FindMyHome.at suchten 2001 nach Eigentumsimmobilien, deren Wohnfläche im Durchschnitt eine Größe von 120 bis 160 m² hatte – ein Drittel der Suchenden fragte nach einem Haus für Familien mit durchschnittlich vier Bewohnern und Bewohnerinnen an. Zum Vergleich: „Heutzutage stehen jedem Wiener und jeder Wienerin durchschnittlich 38 m² Wohnfläche zur Verfügung, im Schnitt leben zwei Personen in einer Wohnung“, so Gabel-Hlawa.
Luxusgut Eigentumsimmobilie
Mit einer Preissteigerung von knapp 120 Prozent in den letzten zehn Jahren werden Eigentumsimmobilien immer mehr zum Luxusgut: 2007 etwa betrug der durchschnittliche Angebotspreis von Eigentumsimmobilien auf FindMyHome.at in Wien noch knapp 2625 Euro pro m². Heute hat sich dieser Durchschnitt mit 5772 Euro pro m² in Wien1 mehr als verdoppelt. Die teuersten Angebote waren 2007 noch in der Inneren Stadt (5586 Euro pro m²), Döbling (4016 Euro pro m²) und Neubau (3523 Euro pro m²) zu finden, 2017 klettern Josefstadt (9242 Euro pro m²) und Wieden (8191 Euro pro m²) auf den zweiten und dritten Stockerlplatz nach der Inneren Stadt (14.295 Euro pro m²).
Schrumpfendes Mittelsegment beim Mieten
Auch die Mietpreise erlebten in den letzten zehn Jahren einen rasanten Anstieg: Kostete eine Wiener Mietwohnung auf FindMyHome.at 2007 noch durchschnittlich 10,75 Euro pro m², so sind es 2017 schon um knapp 50 % mehr, nämlich 16,11 Euro pro m². Betroffen sind alle Bezirke, wobei die Erhöhung über die Jahre unterschiedlich ausfiel: So sind seit 2007 einerseits die Mieten in fast allen Bezirken innerhalb des Gürtels stark angestiegen. Aber auch im 17. und 18. Bezirk sowie im 21. und 22. Bezirk war der Anstieg überproportional hoch. Das ist u.a. auf das immer kleiner werdende Mittelsegment des Wiener Immobilienmarktes zurückzuführen.
Immobiliensuche Print bis Online
Wollte man 2001 umziehen, so wurden vorrangig Printmedien für die Recherche gewählt. Die Online-Suche wurde in vielen Fällen nur als Ergänzung genutzt: „2001 nutzten weniger als jeder Fünfte das Internet für Kleinanzeigen, eine Zukunft als Massenmedium wurde dem Internet von Trendforschern abgesprochen“, erklärt Gabriel. Heute ist das Gegenteil der Fall: Über 90 % nutzen Onlineportale für die Suche nach Immobilien, mobile Nutzung auf Smartphone, Tablet und Co. spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. „Die kommenden Trends der Immobiliensuche: Personalisierung, Simplifizierung und Gamifizierung. Suchende möchten Immobilien einfach, schnell und ohne große Mühe finden. Nicht mehr die klassische Suche a la ‚PLZ‘ und ‚m²‘ wird im Vordergrund stehen, sondern die Lebenssituation. Immobilien-Plattformen werden sozusagen zum Tinder für Eigenheim-Suche – ein intelligenter Algorithmus, der den ‚Perfect Match‘ in Sachen Wohnen vorschlägt.“