Es ist bis heute ein Vorzeigeobjekt für Nachhaltigkeit und Ökologie: Die Rede ist vom Palettenhaus, das jetzt in der Blauen Lagune in Wiener Neudorf ausgestellt ist. Denn es besteht aus Recyclingmaterial: Die Paletten werden üblicherweise verbrannt, sobald sie nicht mehr als Warenträger im Transport einsetzbar sind. Hier werden sie vom Abfallprodukt zum Baumaterial. So erläutern die beiden Entwickler des Hauses, die Architekten Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer, ihre Grundidee für das Konzept, das noch während ihres Studiums an der TU Wien entstanden ist.
Kein Wunder, dass dieses geniale Projekt auch international Anerkennung fand: Beim EU-weiten Architekturwettbewerb „GAU:DI“ gewann es 2007 unter mehreren Hundert Einreichungen den ersten Preis. Zum ersten Mal in der Öffentlichkeit wurde das Palettenhaus im Rahmen der Architekturbiennale 2008 in Venedig vorgestellt.
Die simple Präsentation dieses Hauses wäre Erich Benischek jedoch zu wenig: „Wir wollen im Palettenhaus einen zentralen Co-Working-Space für junge Kreative aus dem Architektur-, Innenarchitektur- und Designbereich schaffen. Einen Ort der Begegnung, des Austauschs, der Entwicklung von gemeinsamen Ideen und Projekten und natürlich des Networkings“, so der Eigentümer und Geschäftsführer der Blauen Lagune. Die Infrastruktur und die notwendigen Tools sind bereits in Entwicklung, wie etwa ein digitales Buchungssystem.
Bekannte Nachbarn des Palettenhauses sind dort das solare Weltmeisterhaus „LISI“ oder das Modulbaukonzept des deutschen Architekten Werner Sobek, das sogenannte Aktivhaus.