Die unabhängige Plattform "MeineRaumluft" hat in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Hoffmann & Forcher eine qualitative Studie durchgeführt, um zu erfahren, worauf es beim Bauen und Renovieren besonders ankommt. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Energieeffizienz alleine reicht nicht aus, das Thema Wohngesundheit steht klar im Fokus.

Doch was verbindet der private Hausbauer und -renovierer mit diesen beiden Begriffen? Interessant ist, dass die Konsumenten ein überraschend hohes Bewusstsein und Wissen über die Gesundheitsrelevanz von Baustoffen und Baumaterialien aufweisen: Denn die häufigsten beiden Assoziationen zu "Gesund Bauen und Wohnen" sind für 34 Prozent "Verwendung natürlicher Baumaterialien" sowie für 28 Prozent der Befragten "keine gesundheitsschädlichen Materialien". "Eine gute Luftzirkulation" sowie "eine gute Lüftung" wird von 16 Prozent spontan genannt, ebenfalls ein überraschend hoher Wert.

Gesund Bauen und Wohnen in aller Munde

In Folge ist bei 68 Prozent der Befragten "Gesund Bauen und Wohnen" ein wesentlicher Faktor für die Auswahl von Baustoffen und Baumaterialien. Bei jenen, die aktuell noch in der Planungsphase stecken, ist dies sogar für über 80 Prozent eine Entscheidungsgrundlage. Einerseits geht es den Befragten durch die Auswahl der Baustoffe und Baumaterialien darum, keine negativen gesundheitlichen Folgen zu erleiden, andererseits erwarten sie sich durch den Einsatz hochwertiger Materialien eine erhöhte Lebensqualität und Wohlbefinden.

Das höchste Vertrauen bei Fragen zu diesem Thema genießt dabei der Baumeister sowie Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Online-Informationen wird hingegen nur mittleres Vertrauen entgegengebracht.

Die Raumluft, das Raumklima und damit in weiterer Folge unsere Gesundheit sind stark von der Auswahl und der Verarbeitung der Baustoffe und Baumaterialien beeinflusst. Dies schätzen auch die Hausbauer so ein: Denn ein Großteil der Befragten misst der Bedeutung und Auswirkung der Raumluft auf die Gesundheit einen hohen bzw. sehr hohen Stellenwert bei.

Energieeffizienz rückt in den Hintergrund

Energieeffizientes Bauen und Renovieren stand die letzten Jahre bzw. Jahrzehnte im Fokus der Politik, der Bauwirtschaft und schließlich auch der Konsumenten. Inzwischen werden energieeffiziente Bauweisen und der dementsprechend bewusste Einsatz von Materialien vorausgesetzt oder sogar als Standard angesehen. Die Studie belegt, dass das "Setzen von Energiesparmaßnahmen nur bei 18 Prozent der persönlich Befragten in der Rangliste der wichtigsten Kriterien für Bauen und Renovieren genannt wird. Stattdessen steht das Thema Wohngesundheit an erster Stelle.

Fakt oder Vorurteil?

Obwohl Wissen und Sensibilität hinsichtlich gesundem Bauen und Wohnen steigen, berücksichtigt dies ein Teil der Hausbauer bei der Umsetzung dennoch nicht. Gründe dafür sind zumeist unzureichende Information sowie die vermeintlich höheren Kosten. "Aufklärung könnten hier, als Pendant zu Energieberatern, "Raumklimaberater" bringen", so Thomas Schlatte. Denn: Immerhin 60 Prozent der Befragten geben spontan an, sie würden sich Rat bei einem "Raumklimaberater" holen, den es so derzeit leider noch nicht gibt.

Ebenso wünschen sich 60 Prozent der Befragten klare, messbare Kriterien für Innenraumluft im Wohnbereich sowie mehr Information über die Zusammensetzung und gesundheitliche Bedeutung der Raumluft. "Handlungsbedarf sehe ich darin, den Konsumenten beim Weg vom Wunsch bis zur tatsächlichen Umsetzung auch die entsprechenden Informationen und Hilfestellungen bereit zu stellen. Andernfalls wählen viele KundInnen aufgrund fehlender bzw. nicht verständlicher Informationen oder preislicher Vorurteile Bauweisen und Baustoffe, die gesundheitliche Aspekte weniger oder gar nicht berücksichtigen", so Mag. Gabriele Hoffmann, Geschäftsführerin von Hoffmann & Forcher zusammenfassend.