Holunderblattlaus. Vor allem im späteren Frühjahr tritt sie in Massen auf und verhindert oftmals die Verwendung der Blüten in der Küche. Im Naturgarten sorgen schon nach wenigen Wochen Marienkäfer und deren Larven für eine Bekämpfung. Kaum Maßnahmen notwendig.
Spinnmilben. Ebenfalls nur punktuell und in sehr trockenen Regionen ein Thema. Im Süden und Osten Österreichs tritt der Befall aber häufig auf. Blätter sind von einem Gespinst überzogen. Winterspritzungen mit einem Rapsöl-Präparat helfen vorbeugend. Später Neem anwenden.
Kirschessigfliege. Ein in den letzten Jahren zugewanderter Schädling ist die Kirschessigfliege, die den altbekannten Fruchtfliegen in der Küche sehr ähnlich ist. Sie befällt ab Juli auch Himbeeren, Brombeeren und Weintrauben. Durch die milden Sommer treten bis zu fünf Generationen auf. Insektenschutznetze, spezielle Fallen und sofortiges Entfernen der befallenen Früchte hilft ein wenig.
Holundergallmilbe. Kein allzu großer Schädling. Sichtbar wird er durch deformierte und gekräuselte Blätter. Winterspritzung mit Ölpräparaten und Zugabe von Netzschwefel (auch im Biogarten zugelassen) vernichten die in den Rindenritzen sitzenden Schädlinge.
Wühlmäuse. In manchen Gärten ein derartiges Problem, dass ohne Pflanzung in Gitterkörben kein Gehölz überlebt. Besonders beliebt bei den gefräßigen Mäusen sind die Kultursorten (z.B. „Haschberg“), während wild aufgegangene Holunder praktisch unberührt bleiben. Spätere Bekämpfung ist durch Fallen erfolgreich.
Holunderdoldenwelke. Gerade in den letzten Jahren tritt diese Krankheit aufgrund der feuchtwarmen Witterung extrem häufig auf. Der Pilz verursacht ein Welken der Doldenstiele, die Beeren beginnen eine Notreife und vertrocknen. Sie sind nicht mehr verwendbar. Wichtig sind ein lockerer Schnitt und eine gute Luftzirkulation, damit Blätter und Fruchtansätze rasch abtrocknen. Pflanzen stärkende Substanzen wie Effektive Mikroorganismen, Grundstoff Lecithin und Schachtelhalmextrakt mehrmals ab dem Frühjahr sprühen.
Fruchtfäule (Colletotrichum). Hier bleiben die Stiele erhalten, aber die Beeren trocknen ein. Zuvor bekommen sie einen Belag an kleinen rosa Pünktchen, die Sporen bilden und so die Infektion verteilen. Kranke Teile sofort entfernen und wie bei der Doldenwelke pflanzenstärkend sprühen.
Grauschimmel. Eine typische Erkrankung in einem feuchtwarmen Sommer (wie der Mehltau). Der mausgraue Belag überzieht die reifenden Früchte. Ist relativ leicht mit Backpulver-Wasser (Natriumhydrogen-Carbonat) zu bekämpfen. Ein Teelöffel auf 1 Liter Wasser mehrmals übersprühen.