Zu einer Schau von außergewöhnlichen Leistungen heimischer Unternehmen in einem schwierigen Jahr geriet die Verleihung der Exportpreise. Der 16. Steirische Exporttag stand noch im Zeichen der Pandemie – entsprechend wurde er virtuell abgehalten. Erst die Gala am Abend ging in kleinem Rahmen auf dem Flughafen Graz über die Bühne. Eine symbolträchtige Kulisse – beschworen die Veranstalter, das Internationalisierungscenter ICS, doch den Aufbruch. „Die, die jetzt am schnellsten Neukunden besuchen und akquirieren, werden als Gewinner aus der Pandemie hervorgehen“, sagt Jürgen Roth, ICS-Aufsichtsratschef.
Apropos Gewinner. Den Exportpreis in der Kategorie Kleinunternehmen gewann der Elektronik- und Produktentwickler DiniTech. Verkaufsschlager des Unternehmens in St. Stefan im Rosental mit 45 Mitarbeitern ist der NRGkick, eine mobile Ladeeinheit für E-Fahrzeuge. Nach dem Marktstart 2015 liefern die Südoststeirer ihre Produkte in alle Länder Europas und darüber hinaus (Exportquote über 50 Prozent). Gründer Dietmar Niederl berichtet von starkem Wachstum: „Wegen des Booms in der E-Mobilität haben wir 2020 eine zweite Produktionsschicht installiert.“ Am Firmensitz wird eine neue Zentrale errichtet, bis Spätherbst solle sie fertiggestellt sein. „Das ist ein guter Boden für den Erfolg“, ist Stefan Stolitzka, Präsident der IV Steiermark, sicher.
In der Kategorie Mittlere Unternehmen wurde der Familienbetrieb Fisch-Tools/Johann Eberhard GmbH mit Sitz in St. Josef bei Graz ausgezeichnet. Fisch-Tools hat sich in dritter Generation zu einem Hightechunternehmen entwickelt und ist größter Premiumhersteller von geschmiedeten Bohrwerkzeugen in Europa. Sie werden unter der Marke Fisch in 50 Ländern vertrieben, unter anderem ist der Eisbohrer im Ski-Weltcup im Einsatz. Bemerkenswert – 2020 erzielte die Firma den 7. Rekordumsatz in Folge. Geschäftsführer Christoph Riegler zeigte sich hocherfreut – nachdem „wir uns zehn Mal um diesen Preis beworben haben“.
Die 1875 gegründete Sattler AG, die heute weltweit 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, entschied die Kategorie Großunternehmen für sich. Alexander Tessmar-Pfohl, seit kurzem Vorstandschef, sprach von der „erfolgreichsten Phase in der 150-jährigen Geschichte des Unternehmens“. Die Exportquote beträgt 92 Prozent. Bei Markisen- und Gartenmöbelstoffen nimmt Sattler weltweit eine Spitzenposition ein, bei Lkw-Planenstoffen und Geweben für textile Überdachungen ist das Unternehmen unter den Top fünf in Europa.
„2020 konnte die Sattler AG den Umsatz steigern“, ergänzte Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. „Wir sind dankbar, solche Unternehmen am Standort zu haben.“ Die Exportbetriebe „haben die Pandemie massiv gespürt. Nun sind sie aber die ersten, die positive Konjunktursignale aussenden“, freut sich Josef Herk als Chef der Wirtschaftskammer.