Die Coronakrise bringt einen historischen Arbeitslosenrekord: Seit Mitte März 2020 verzeichnet: das Arbeitsmarktservice erhebliche Zuströme in das Arbeitslosenregister, teilt das Arbeitsministerium mit. Während die üblichen Arbeitsaufnahmen weitgehend ausbleiben. Die Folge ist ein Anstieg der registrierten Arbeitslosigkeit auf 504.345 (+199.934). Hinzu kommen 58.177 beim AMS als Schulungsteilnehmer registrierte Personen. "Die Zuströme in Arbeitslosigkeit erfolgten vor allem aus dem Bereich Tourismus, wo die Saison Mitte März mit den Schließungen der Betriebe praktisch beendet wurde." Doch auch in vielen anderen Wirtschaftsbereichen gebe es tiefgehende Einschränkungen, wie im Einzelhandel oder im Transport. Auch im Produktionsbereich werden Fertigungen zurückgefahren. Nach dem Tourismus folgen somit die Bauwirtschaft, der Handel sowie die Arbeitskräfteüberlassung als am stärksten betroffene Branchen.
Das habe auch Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen, die derzeit nur geschätzt werden können. Der Einbruch bei den unselbständigen Beschäftigungsverhältnissen Ende März beträgt mindestens -150.000. Die neue WIFO-Prognose für 2020 erwartet einen realen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von -2,5% auch bei einem vergleichsweise günstigen Verlauf der Krise.
Ende März 2020 sind 504.345 Personen beim AMS arbeitslos vorgemerkt. Die Zahl der Arbeitslosen steigt Ende März um +65,7% bzw. +199.934 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Inklusive der Personen in einer AMS-Schulung beträgt die Zahl der Vorgemerkten Ende März 562.522, das bedeutet einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um +193.543 bzw. +52,5%. In AMS-Schulung befinden sich aktuell 58.177 Personen (-6.391 bzw. -9,9% gegenüber Ende März 2019).
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt bei geschätzten 12,2%, das ist ein Anstieg von +4,7%-Punkten gegenüber dem März 2019. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Erhebungsmethode gemäß Eurostat liegt für Februar 2020 bei 4,4% (-0,3%-Punkte). In dieser Kennziffer ist somit die Entwicklung im März noch nicht abgebildet und auch der europäische Vergleich ist erst mit der Eurostat-Veröffentlichung der Quoten für die anderen Staaten um 11 Uhr möglich.