Österreich hat ein im internationalen Vergleich sehr gut ausgebautes Mobilfunknetz. Dennoch: Je weiter man sich von Ballungszentren entfernt, desto schlechter wird die mobile Internetverbindung. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Für eine kleine Zahl an Kunden lohnt es sich für die Mobilfunker nicht, teure Infrastruktur aufzubauen.

Ein Problem, das dem Telekom-Regulator RTR, zuständig für die Vergabe von Frequenzen, ein Dorn im Auge ist. Im Zuge des 4G-Ausbaus wurden daher Teile der Einnahmen als "Breitband-Milliarde" für den Aufbau von Infrastruktur in ländlichen Regionen gewidmet, allerdings mit mäßigem Erfolg.

Ausbauverpflichtung

Bei der Versteigerung der 5G-Frequenzen für 700, 1500 und 2100 Megahertz will man daher anders vorgehen. Dafür hat die RTR untersuchen lassen, welche Regionen nur mäßig oder schlecht von den Mobilfunkern abgedeckt wird. Das Ergebnis: In 2100 Katastralgemeinden kann man auch heute noch nicht von "High-Speed-Internet" sprechen. In 900 Ortschaften wurde die Versorgung sogar als "schlecht" eingestuft.

Doch das soll sich ändern: "Wir haben deutlich höhere Versorgungsauflagen als bei früheren Auktionen", erklärt der neue RTR-Geschäftsführer Klaus Steinmaurer. Konkret müssen Mobilfunker, die Frequenzen ersteigern sich verpflichten, 600 dieser 900 Katastralgemeinden bis 2023 mit 5G zu versorgen. Die Betreiber können sich die Ortschaften dabei bis zu einem gewissen Grad selbst aussuchen. Damit auch die übrigen schlecht und mäßig versorgten Orte schnelles Internet bekommen, ist ein Bonus-System vorgesehen. Verpflichten sich Mobilfunker freiwillig zum Ausbau, gibt es einen Rabatt.

194 Ortschaften in der Steiermark

Von den 900 schlecht versorgten Katastralgemeinden liegen 194 in der Steiermark. Auch wenn die Betreiber das letzte Wort haben, könnten zahlreiche dieser Ortschaften bereits in vier Jahren extrem schnelles Internet haben. Klicken Sie auf Ihren Bezirk.