Als Privatpilot kannte Norbert Hofer den Flughafen Graz bereits, seit Freitag kennt er ihn auch als Infrastrukturminister. Nach der Klausur im Schloss Seggau kam der Freiheitliche auf eine Visite und ein Arbeitsgespräch mit den Geschäftsführern Gerhard Widmann, Jürgen Löschnig und Holding-Graz-Chef Wolfgang Malik als Eigentümervertreter.
Dringliches Anliegen des Airports Graz an den Minister ist eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Die gibt es derzeit nur in Form einer Fußgänger-Passage zur S-Bahn-Station. Fixiert ist zudem bereits, dass die Koralmbahn an den Flughafen andocken soll, jedoch erst nach dem Bau des letzten Abschnitts zwischen Feldkirchen und Weitendorf. Die Koralmbahn führt dann in einer Unterflurtrasse am Flughafen vorbei. Von einem Bahnhof sollen Fluggäste direkt die Abflughalle erreichen können.
Ganz in trockenen Tüchern scheint die Anbindung nicht, da die Pläne den Bau erst in einer zweiten Stufe vorsehen. Widmann drängte gestern auf die Realisierung: „Es wäre eine enorme Aufwertung für uns.“ Er wisse die Stadt, das Land und die Wirtschaft hinter sich – und seit gestern auch den Minister.
"Wäre besser, den Bahnhof gleich zu bauen"
„Funktionierende Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern“ seien Teil des Regierungsprogramms, sagte Hofer im Turm der Flugsicherung mit Blick auf die künftige Bahntrasse. Es wäre besser, den Bahnhof „gleich zu bauen und nicht später“, so der Minister. Vereinbart wurde ein weiteres Gespräch in Wien, an dem auch ÖBB-Chef Andreas Matthä und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (VP) teilnehmen sollen.
In der Causa Niki hat das Ministerium die Betriebsgenehmigung für die Airline, wie berichtet, um drei Monate verlängert, damit für die Übernahme durch Vueling die Slots bestehen bleiben. Der Deal könnte noch wegen der Beschwerde gegen den Insolvenzort Deutschland platzen, die erste Gerichtsentscheidung wies die Beschwerde aus Österreich aber ab.