Die steirische Konjunktur präsentiert sich in Hochform und auch der Blick der Unternehmen ins neue Jahr ist positiv.“ So lautet das Fazit des aktuellen steirischen Wirtschaftsbarometers, das von Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg präsentiert wurde.
Rund 720 steirische Betriebe gaben ihre Konjunktureinschätzung ab. Das Wirtschaftsklima – auf Basis der vergangenen zwölf Monate – erreicht dabei den höchsten Wert seit zehn Jahren. 61,3 Prozent der befragten Unternehmer melden demnach eine Verbesserung, nur 6,6 Prozent eine Verschlechterung. Auch bei Umsatz, Auftragslage, Preisniveau, Exportvolumen, Investitionen sowie der Beschäftigung zeigen die Pfeile nach oben. „Das ist mehr als nur ein Silberstreifen am Horizont, es zeigt sich, dass sich der Aufschwung jetzt durchsetzt“, so Herk. „Jeder zweite Unternehmer erwartet zudem, dass der Aufschwung auch 2018 weitergeht“, betont Dernoscheg. „Die Trends von der Frühjahrsumfrage haben sich bestätigt, die Wirtschaft ist wieder voll in Fahrt. Jetzt gilt es diese durch Reformen zu verstärken.“
Mit positiven Effekten auch auf den Arbeitsmarkt: 43,9 Prozent der Betriebe melden einen Anstieg ihrer bisherigen Beschäftigtenzahl, nur noch 9,8 Prozent mussten Personal abbauen. Hier ist auch der Ausblick für das nächste Jahr vielversprechend, so rechnen fast vier von zehn Unternehmen mit einem weitersteigenden Personalstand, knapp sechs Prozent mit einem Rückgang.
"Fachkräftemangel ist Akutthema der Sonderklasse"
Die Kehrseite der Medaille: Da derzeit in allen Regionen hoher Mitarbeiterbedarf herrscht, „hat sich der Fachkräftemangel zu einem Akutthema der Sonderklasse“ entwickelt, wie es Herk ausdrückt. Immer wieder sei er mit Betrieben konfrontiert, die aufgrund von Personalmangel Aufträge nicht entsprechend abarbeiten können bzw. – wie in der Gastronomie – an manchen Tagen ihren Betrieb nicht aufsperren können.
Sein Appell an die neue Regierung: Die unternehmensnahe Aus- und Weiterbildung müsse forciert, eine Bildungsreform auch einen Schwerpunkt auf naturwissenschaftliche und technische Fächer beinhalten, so Herk. Auch beim Bürokratieabbau sowie der finanziellen Entlastung von Unternehmen (Stichwort Lohnnebenkosten und Körperschaftssteuer) sei eine neue Regierung gefordert. „Es braucht diesmal wirklich Taten“, so die Forderung. Gefragt seien die „richtigen politischen Weichenstellungen, um diese positive Wirtschaftsdynamik nachhaltig abzusichern – und zwar durch echte Reformen statt populistischer Ansagen gegen die Kammern“.