Wie zahlreiche andere Branchen steht auch die Gastronomie - nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung - vor einem veritablen Nachwuchsproblem. Daraus resultiert ein Mitarbeitermangel, der den Betrieben erheblich zusetzt. Die Interessensvertreter werden nicht müde, zu betonen, dass Berufsbilder in der Gastronomie - entgegen so manchem Vorurteil - sehr wohl vielfältige Karrierechancen bieten.
Am hilfreichsten für die Imagepolitur sind freilich junge Menschen, die es vormachen, die zeigen, was mit einer guten Berufsausbildung alles möglich ist. Junge Menschen wie die Restaurantfachfrau Monika Pöllabauer und der Koch Christoph Fürnschuß. Die Steiermark ist heuer auch auf internationaler Bühne eine Gastro-Bastion. Die beiden Jungfachkräfte sind kämpfen derzeit bei der Berufs-WM WorldSkills in ihren Professionen um Medaillen. Die Reise führte das 40-köpfige Team Austria - darunter elf Steirer - nach Abu Dhabi. Insgesamt matchen sich dort 1300 junge Teilnehmer aus 76 Nationen in 51 Berufen um die begehrten Weltmeistertitel.
Mit dem besonderen Flair großer Wettbewerbe kennt sich Pöllabauer aus. Sie hat sowohl den Landes- als auch den Bundeslehrlingswettbewerb gewonnen, ist Jugendstaatsmeisterin und hat gerade in China die Goldmedaille bei den „International Skills“ geholt. „Nebenbei“ hat die 21-jährige Restaurantfachfrau vom Landgasthof Willingshofer in Gasen nach der Lehrabschlussprüfung im Vorjahr auch noch die Matura abgeschlossen. Über sich selbst sagt Pöllabauer daher auch: „Zu einer meiner Stärken zähle ich, dass ich auch in stressigen Situationen oder wenn etwas nicht beim ersten Anlauf funktioniert, ruhig bleibe und nicht die Nerven wegschmeiße.“
Bei den WorldSkills will sie sich insbesondere „in ihrem Beruf weiterentwickeln und neue Erfahrungen sammeln“. Wenn es um Gastronomie und Kulinarik geht, genießt die Steiermark über die Grenzen hinaus einen exzellenten Ruf. Das hat auch mit der Ausbildungsqualität zu tun. So ist es kein Zufall, dass mit Christoph Fürnschuß auch ein steirischer Koch in Abu Dhabi antreten wird.
Der 20-jährige Vize-Staatsmeister hat seine Lehre im angesehenen Ilzer Betrieb Fink-Haberl absolviert. Seine Devise: „Ständig an sich und seinen Fehlern arbeiten, immer wieder aufstehen, wenn man gefallen ist, und stärker zurückkommen.“ Bei den WorldSkills will er „noch mehr Wettbewerberfahrung sammeln und neue Menschen kennenlernen“.