Der Verbund hat das Ölkraftwerk in Werndorf stillgelegt, jetzt wird der 500 Tonnen schwere Kamin stückweise abgetragen. Eine enorme Herausforderung: Denn in dieser extremen Höhe darf kaum Wind gehen, damit der riesige Kran den 20 Meter langen und fast 20 Tonnen schweren Stahlrohr-Schuss abheben kann. In dieser Woche ist es gelungen.
Das stillgelegte Werk mit dem markanten Stahlgerippe hatte seit den späten 60er-Jahren die Region im Süden der steirischen Landeshauptstadt geprägt und war jahrzehntelang für die Fernwärmeversorgung in Graz im Einsatz. Neben dem Kamin wurden auch die sechs Großtanks mit einem Fassungsvermögen von zusammen 200.000 Tonnen Heizöl abgetragen.
Eine besondere Herausforderung ist freilich der Abbau des Kamins. Ein Sprengen war aufgrund umliegender Gebäude, Straßen, Freileitungen und Schaltanlagen nicht möglich. Daher muss der Gittermastverband mit einem der größten Raupenkräne Europas Stück für Stück abgetragen werden.
Der Kran wurde in 40 Einzeltransporten nach Werndorf (Bezirk Graz-Umgebung) geliefert und neben dem Kraftwerk auf einem verdichteten Boden zusammengebaut. Aus Sicherheitsgründen wurde der nahe vorbeilaufende Murradweg R2 zwischen Werndorf und Wildon auf einer Länge von etwa zweieinhalb Kilometern während der Bauarbeiten gesperrt. Eine Umleitung wurde eingerichtet. Bis Ende September soll der Radweg laut Verbund jedoch wieder wie gewohnt befahren werden können.