Die mit Spannung erwartete Pressekonferenz von Kastner & Öhler nach dem Nein der Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) zum Wunschstandort in der Waaggasse ist zu einer schonungslosen Abrechnung geraten.
Martin Wäg, der Vorstand der Grazer Kaufhausgruppe, kritisierte die Kärntner Wirtschaftskammer, den Wirtschaftsbund sowie die Stadtpolitik. „Kastner & Öhler wird sich aus Klagenfurt zurückziehen. Wir verfolgen kein Alternativprojekt und haben an alternativen Standorten kein Interesse“, erklärte Wäg. Das Projekt sei von Wirtschaftskammer und Wirtschaftsbund „verhindert worden“. Namentlich erwähnte Wäg Wirtschaftsbunddirektor und ÖVP-Landtagsabgeordneten Markus Malle, den Geschäftsführer der Wirtschaftskammer-Bezirksstelle in Klagenfurt Wolfgang Kuttnig, ÖVP-Stadtrat Markus Geiger, Wirtschaftskammer-Bezirksstellenobmann Max Habenicht und Unternehmer Gregor Grüner.
Kastner & Öhler kommt nicht: Was sagen Klagenfurter?
„Sie müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass es ihnen um persönliche Interessen gegangen ist und nicht um einen fairen Umgang mit Weitblick. Die Ansiedlung wurde von diesen Herren verhindert. Nicht in der offenen Begegnung, sondern mit der Verbreitung von Unwahrheiten, mit Aussagen, die man auch als Drohungen sehen kann, und mit Einflussnahmen im Hintergrund“, so Wäg. Er spricht von einer Investition von 20 Millionen Euro, die jetzt in Klagenfurt nicht getätigt werde.
Dafür soll nun ein Projekt in Leoben in Angriff genommen werden. Dort will man sich mit Kastner & Öhler und Gigasport ansiedeln.
Drei Jahre lang hatte sich Kastner & Öhler mit dem Projekt in Klagenfurt beschäftigt. 100.000 Euro seien bisher investiert worden. Die Waaggasse habe sich bei der Standortwahl als einzig richtiger Standort herausgestellt, so Wäg. Denn in Zeiten, in denen der stationäre Handel durch E-Commerce vor großen Herausforderungen stehe, sei Frequenz das Um und Auf bei der Standortwahl.