Die Inflationsrate für August 2023 beträgt voraussichtlich 7,5 Prozent, wie aus Berechnungen von Statistik Austria im Rahmen einer Schnellschätzung hervorgeht. Gegenüber dem Vormonat steigt das Preisniveau voraussichtlich um 0,4 Prozent.

Zum Vergleich: Im Juli lag der Wert bei sieben Prozent, nach acht Prozent im Juni.

"Im August 2023 hat die Inflation voraussichtlich wieder zugenommen. Nach 7,0 Prozent im Juli sind die Preise einer ersten Schätzung zufolge im August auf 7,5 Prozent gestiegen", erklärt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Der Anstieg gehe vor allem darauf zurück, "dass die Treibstoffpreise die Inflation weitaus weniger senken als in den Monaten davor. Die besonders hohen Anstiege der Preise im September und Oktober 2022 sprechen allerdings dafür, dass sich in den nächsten Monaten im Jahresvergleich der bisherige Trend zu sinkenden Inflationsraten fortsetzt".

Brunner: "Vor allem statistische Effekte"

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) reagierte gelassen auf die im Monatsvergleich um 0,5 Prozentpunkte höhere Inflationsrate: "Die Teuerung ist gegenüber dem Höhepunkt zum Jahreswechsel massiv gesunken und wird in den nächsten Monaten weiter spürbar zurückgehen. Die gestern präsentierten Maßnahmen der Bundesregierung wie die Gebührenbremse oder die Mietpreisbremse werden dazu einen Beitrag leisten", so Brunner. "Die Analyse der aktuellen Inflationszahl zeigt, dass sich die Preissituation auch in den kommenden Monaten weiter entspannt, aber vor allem statistische Effekte für einen leichten Anstieg der Zahl sorgen".

In den Niederlanden weniger als halb so hoch

In den Niederlanden kommt der Abbau der Inflation deutlich schneller voran als in Österreich oder Deutschland. Dort stiegen die Verbraucherpreise im August mit 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat so langsam wie seit zwei Jahren nicht mehr, teilte das Statistikamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mit. In Frankreich kam es indes im August wieder zu einem Anstieg. Vergleicht man den Teuerungswert in den Niederlanden mit jenem in Österreich, so zeigt sich, dass dieser hierzulande mehr als doppelt so hoch liegt.

Die Teuerung in Frankreich hat sich im August indes wieder beschleunigt. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) um 5,7 Prozent, teilte das Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mit. Im Juli hatte die Inflationsrate 5,1 Prozent betragen. Analysten hatten mit einer Beschleunigung gerechnet, allerdings lediglich auf durchschnittlich 5,6 Prozent. Im Monatsvergleich stieg der HVPI um 1,1 Prozent und damit ebenfalls deutlicher als erwartet.

Leichter Rückgang in Deutschland

In Deutschland hat sich die hohe Teuerung im August indes etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen um 6,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, teilt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Daten mit. Nach einem Anstieg auf 6,4 Prozent im Juni war die jährliche Teuerungsrate im Juli auf 6,2 Prozent gesunken. Von Juli auf August heuer erhöhten sich die Verbraucherpreise voraussichtlich um 0,3 Prozent.

Zuletzt gab es nur wenige Länder in der Eurozone, in denen die Inflationsrate höher lag als in Österreich. Der Durchschnittswert der Inflation im Euroraum hat laut Eurostat im Juli 5,3 Prozent betragen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eigentlich eine Inflation von zwei Prozent als Optimalwert für die Wirtschaft im Euroraum an.