Vorläufige Buchungszahlen deuten zwar auf eine gute Wintersaison hin, der Personalmangel in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft erweist sich aber weiterhin als prekär. Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, wird nun als Sofortmaßnahme das Saisonkontingent um weitere 400 Personen erhöht, teilt das Arbeitsministerium am Mittwoch mit.
"Von dieser Erhöhung profitieren vor allem die tourismusstarken Bundesländer, in denen die Arbeitslosigkeit besonders gering und das heimische Potenzial an Arbeitskräften weitgehend ausgeschöpft ist", sagt Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). Bereits im Juli seien 1000 zusätzliche Plätze geschaffen worden, wodurch es österreichweit 3000 Plätze für Saisonniers im Tourismus gab. Innerhalb eines Jahres sei damit die Zahl der Saisonkontingente fast verdreifacht worden.
Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) hofft zwar auf eine gute Wintersaison und spricht auch davon, dass die Buchungszahlen darauf hindeuteten. Allerdings habe sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet, dass das vorhandene Buchungspotenzial vor allem in den westlichen Bundesländern wegen des Mitarbeitermangels nicht voll ausgeschöpft werden könne. "Mit der neuerlichen Erhöhung der Saisonierkontingente wird gegengesteuert", so Kraus-Winkler.
"In der gesamten Tourismus- und Freizeitbranche wird dringend nach Arbeitskräften gesucht", sagt der Bundesspartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer, Robert Seeber. "Ausländische Mitarbeiter sind hier oft die einzige Möglichkeit, um saisonbedingte Spitzen auszugleichen." Seeber verwies auch darauf, dass viele Arbeitgeber Maßnahmen setzten, um die Beschäftigung im Tourismus- und Freizeitbereich attraktiver zu gestalten. So soll es gelingen, mehr qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Denn trotz der jüngsten Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte und der Überführung der Stammsaisonnierregelung ins Dauerrecht fehlten der Branche immer noch zahlreiche Mitarbeiter. Zudem gibt es noch Unklarheiten in der Vollziehung der letzten Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte, die möglichst rasch geklärt werden sollten, so der Wirtschaftskämmerer.