Für Österreichs Wirtschaft ist es im Oktober weiter bergab gegangen. Der Bank-Austria-Konjunkturindikator sank im Oktober auf minus drei Punkte und liegt damit den vierten Monat in Folge im negativen Bereich. Es zeichne sich eine Winterrezession für Österreich ab, allerdings mild und kurz, sagt Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Die Inflation dürfte bis zum Frühling zweistellig bleiben.

Bis zum Jahresende dürfte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich abschwächen, für das Gesamtjahr bleibt laut Schätzung der Bank Austria dennoch ein Wachstum von 5,3 Prozent übrig. Für das neue Jahr sehen die Volkswirte dagegen nur noch ein kleines BIP-Wachstum von 0,4 Prozent.

Allmählicher Rückgang der Inflation

Die Rezession in den Wintermonaten dürfte aber nur kurz anhalten. Die Ökonomen rechnen damit, dass sich die Konsum- und die Investitionsnachfrage im Zuge eines allmählichen Rückgangs der Inflation nach dem Winter wieder erholen wird. "Aber das Tempo der Erholung wird angesichts des anhaltenden Gegenwinds durch den Krieg in der Ukraine voraussichtlich bescheiden ausfallen", so Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl.

Bevor die Inflation zurückgeht, dürfte sie aber noch bis in den Frühling hinein zweistellig bleiben. Die danach folgende Abschwächung dürfte zudem nur langsam vonstattengehen. Eine spürbare Entspannung wird erst für das letzte Jahresdrittel 2023 erwartet – unter anderem auch, weil sich die Anzeichen gemehrt hätten, dass die hohen Lohnabschlüsse eine Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt haben. Im Schnitt wird 2023 mit einer Inflation von 5,5 Prozent gerechnet.