Ende Oktober waren in Österreich 319.232 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet, um rund 22.000 weniger als vor einem Jahr und um 35.000 Personen als im Oktober 2019. Die Arbeitslosenquote betrug Ende Oktober sechs Prozent, das ist der niedrigste Oktoberwert seit 14 Jahren.
Man sieht Hinweise auf eine Konjunkturabschwächung, Monat für Monat schrumpfe der Rückgang der Arbeitslosigkeit, so AMS-Chef Johannes Kopf. Lag er Ende August bei minus 38.000 Personen und Ende September bei minus 32.000, so waren es Ende Oktober nur noch minus 22.000 Personen. Auf der anderen Seite machten rückläufige Arbeitslosenzahlen, ein guter Bauarbeitsmarkt und ein gestiegener Zugang an offenen Stellen aus der Industrie Hoffnung auf "doch noch einige Monate Freude", so Kopf.
Größter Rückgang in Niederösterreich
Die Arbeitslosigkeit war im Oktober in allen Branchen rückläufig. Am stärksten in der Industrie (minus zwölf Prozent), im Handel (minus zehn Prozent) und in der Arbeitskräfteüberlassung (minus 14 Prozent). Am geringsten in der Beherbergung und Gastronomie. Die Zahl der Arbeitslosen ist in allen Bundesländern zurückgegangen, am meisten in Niederösterreich mit minus zwölf Prozent. Die Zahl der verfügbaren offenen Stellen stieg gegenüber Oktober 2021 um zehn Prozent auf 123.000. Am Lehrstellenmarkt standen 7000 Lehrstellensuchenden 10.000 offenen Lehrstellen gegenüber.
Die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich seit ihrem Höchststand im April 2021 mit damals 148.436 Personen auf 78.201 Personen beinahe halbiert. Kurzarbeit kommt derzeit aufgrund der weiterhin guten Arbeitsmarktlage und vieler offener Stellen nur punktuell zur Beschäftigungssicherung zum Einsatz: Ende Oktober waren 6339 Personen vorangemeldet.