Österreichs Banken sind heuer sehr zögerlich,Unternehmen Finanzierungen zu gewähren. Bekamen 2020 noch 93 Prozent der Antragsteller von ihrer Bank eine Kreditratenstundung, Aufstockung, Überbrückungskredit oder Laufzeitverlängerung, so waren es 2021 nur mehr 17 Prozent, ergab eine Umfrage des Wiener Beratungsunternehmens Finanzombudsmann unter gut 1000 Firmen. Die Mehrheit der Ablehnungen wurde mit Vorgaben der Finanzmarktaufsicht (FMA) oder Zentralbank (EZB) begründet.
Gerald Zmuegg, Eigentümer des Beratungsunternehmens Finanzombudsmann, sieht Handlungsbedarf der Politik, fordert aber auch ein Umdenken der Banken. Sonst könne fehlende Liquidität zu einem massiven Anstieg der Insolvenzen führen. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen seien durch die wiederholten Lockdowns und die lange Auszahlungsdauer bei den Hilfsgeldern gezwungen worden, ihre Hausbank 2021 um ein Entgegenkommen bei Kredittilgungen, Laufzeiten oder höheren Überbrückungskrediten zu ersuchen. 93 Prozent von ihnen gaben an, dass sie die Unterstützung brauchen, um versprochene staatliche Hilfen vorzufinanzieren.
Bei Hilfsansuchen Restrukturierungsfall
Ein Problem ist, dass die FMA vorgibt, dass bei mehrmaligen Hilfsansuchen Unternehmen als Restrukturierungsfall gesehen werden können. Davor schrecken Unternehmen oft zurück und ziehen ihre Ansuchen zurück, so Zmuegg. In 56 Prozent aller Fälle sei die Ablehnung mit gesetzlichen Vorgaben begründet worden, nur in 14 Prozent der Fälle mit der Bonität des antragstellenden Unternehmens