Die US-Bezahl-Plattform Stripe hat in ihrer jüngsten Finanzierungsrunde eine Bewertung von 95 Milliarden Dollar (80 Milliarden Euro) erreicht - mehr als die einstigen Aufsteiger Facebook und Uber vor ihren Börsengängen. Stripe, das Zahlungen für Unternehmen abwickelt, besorgte sich bei Investoren weitere 600 Millionen Dollar. Die Gesamtbewertung ergibt sich daraus, welchen Anteil an der Firma die Investoren für ihr Geld bekamen.
Stripe will die Finanzspritze unter anderem für eine beschleunigte Expansion in weitere Länder einsetzen, wie das Unternehmen in der Nacht zum Montag mitteilte. Unter den Geldgebern sind die Versicherer Allianz und Axa, der Risikokapitalgeber Sequoia sowie der Investitionsarm der irischen Regierung.
Unternehmen bisher in 42 Ländern aktiv
Stripe mit Sitz in San Francisco wurde 2010 von den irischen Brüdern Patrick und John Collison gegründet. "Wir investieren in diesem Jahr sehr viel mehr in Europa, insbesondere an unserem zweiten Hauptsitz in Dublin", betonte John Collison. Auch in Deutschland will Stripe sein Geschäft heuer weiter stark ausbauen. Das Unternehmen ist bisher in 42 Ländern aktiv, davon 31 in Europa. Zu den Kunden gehören unter anderem die Fahrdienst-Vermittler Uber und Lyft, der Essenslieferdienst Deliveroo sowie Twitter.
Bei der vergangenen Finanzierungsrunde im April 2020 war Stripe laut Medienberichten noch mit 35 Milliarden Dollar bewertet worden. Doch in der Coronapandemie hat das Onlinegeschäft einen kräftigen Schub erlebt - und auch Stripe profitierte davon.
Die neue Bewertung ist sehr hoch für ein nicht an der Börse notiertes Unternehmen. Facebook hatte vor seinem Börsengang 2012 die Marke von 80 Milliarden Dollar erreicht, Uber kam vor der Aktienplatzierung auf gut 70 Milliarden Dollar.