150 Millionen Pakete hatte die Österreichische Post für 2020 erwartet, geworden sind es 165 Millionen: Damit hat das teilstaatliche Unternehmen nicht nur das Jahr 2019 um 30 Prozent übertroffen, sondern auch eigene, sehr optimistische Erwartungen. Zu verdanken ist der Boom den Lockdowns und der Verlagerung des Handels ins Internet. „Wenn man den DHL-Effekt in der Höhe von zehn Millionen Paketen abzieht, bleibt immer noch ein organisches Wachstum von 28 Millionen Paketen oder 22 Prozent im Vergleich zu den 127 Millionen Paketen des Jahres 2019“, erklärt Logistik-Vorstand Peter Umundum. Zur Erinnerung: Die Post hat 2019 die Paketmengen von DHL in Österreich übernommen und damit die Marktführerschaft zementiert.
Im neuen Jahr läuft das Geschäft fast so weiter, wie es im alten endete. Zwar würden derzeit nicht die Dezember-Spitzenwerte von bis zu 1,3 Millionen Paketen pro Tag erreicht, wohl aber die Durchschnittsmengen von 800.000 Stück. Dafür sorgen der nach wie vor geschlossene Handel, Gutscheine und Retouren. „Normalerweise gehen die Mengen in der zweiten Jännerhälfte zurück, heuer wird das davon abhängen, wann der stationäre Handel wieder öffnen darf“, so Umundum. Für 2021 rechnet die Post abermals mit einem Wachstum. Davon zeugen Investitionen in die Infrastruktur in der Höhe von 100 Millionen Euro. In Vomp (Tirol) wird ein neues Verteilzentrum errichtet, jene in Allhaming (OÖ) und Wolfurt (Vorarlberg) werden ausgebaut. Dazu kommen Neu- bzw. Ausbauten von insgesamt 40 Zustellbasen. Den Beschäftigten im Paketbereich gilt der Dank Umundums: „Sie haben Enormes geleistet.“ 2021 soll ihre Zahl neuerlich um rund fünf Prozent steigen.