Fast 2,3 Billionen Dollar (1,9 Billionen Euro) ist Apple nach dem Höhenflug des vergangenen Jahres an der Börse wert - und damit Ende 2020 das wertvollste Unternehmen der Welt. Der US-Smartphone- und Softwareriese, dessen Aktie seit Jahresbeginn um 78 Prozent (Stand: 29. Dezember) zulegte, hat den Ölkonzern Saudi Aramco an der Spitze des Börsen-Rankings abgelöst.
Sieben der teuersten zehn Unternehmen der Welt kommen aus den USA, zwei aus China. Senkrechtstarter des Jahres ist der US-Elektroauto-Bauer Tesla, dessen Wert sich auf 631 Mrd. Dollar verachtfacht hat. Zum Vergleich: Toyota, der schwerste der traditionellen Autokonzerne, kommt mit 215 Milliarden Dollar auf gut ein Drittel davon, Volkswagen mit knapp unter 100 Milliarden Dollar auf ein Sechstel, wie aus Berechnungen der Unternehmensberatung EY und von Reuters hervorgeht.
Die deutschen Großkonzerne geraten unter den globalen Riesen - gemessen an der Marktkapitalisierung - trotz des Aufschwungs im Leitindex DAX immer stärker ins Hintertreffen. Unter den weltweiten "Top 100" findet sich mit SAP auf Rang 71 mit einem Börsenwert von 160 Milliarden Dollar gerade noch eines mit Sitz in Deutschland. Das wertvollste Unternehmen Europas kommt weiterhin aus der Schweiz: Der Nahrungsmittelriese Nestle findet sich mit einem Börsenwert von 339 Milliarden Dollar aber erst auf Platz 21 - was die Dominanz der US-Konzerne und den Aufschwung der Asiaten zeigt. Allein 59 (2019: 56) der "Top 100" kommen aus den USA, 15 (13) aus China und Hongkong. Auch Roche (25.) und Novartis (39.) rangieren noch weit vor dem deutschen Spitzenreiter SAP.
Sieben der höchstbewerteten Unternehmen weltweit kommen aus dem Technologiesektor, vier von ihnen erreichen einen Billionen-Marktwert. Neben Apple sind das Microsoft (1,7 Billionen Dollar), Amazon (1,67 Billionen) und die Google-Mutter Alphabet (1,19 Billionen).
"Top 10" zusammen mit 30,6 Billionen Dollar bewertet
Die Konzentration an den Weltbörsen hat sich heuer noch beschleunigt: Die "Top 10" werden zusammen mit 30,6 Billionen Dollar bewertet, das sind 24 Prozent mehr als Ende 2019. Bemerkenswert auch: Das teuerste Unternehmen aus der Finanzbranche ist keine traditionelle Bank mehr, sondern der Kreditkartenanbieter Visa, der locker an JPMorgan vorbeizog und mit 501 Milliarden Dollar jetzt gut 100 Milliarden mehr wert ist als die US-Investmentbank. Von den Börsenneulingen des Jahres findet sich mit dem Zimmervermittler AirBnB der erste auf Platz 149.
Unter die "Top 300" haben es zum Jahresende immerhin noch 13 deutsche Unternehmen geschafft - mehr schafften nur USA, China, Japan und Frankreich. Die größten Sprünge machten darunter der Pharmakonzern Merck (von Platz 252 auf 193), dessen Aktie um 42 Prozent zulegte, und die Deutsche Post (von 283 auf 245), die vom Versandboom in der Coronakrise mit einem Kurssprung um 32 Prozent profitierte. Die Bayer-Aktie verlor 27 Prozent, der Chemiekonzern stürzte damit binnen eines Jahres von Rang 145 auf 265 ab.