Es hat geschneit, aber die 50 Jufa-Betriebe in Österreich bleiben, wie alle Hotels im Land, zu. Wie schwer trifft Sie das?
GERHARD WENDL: Der Tourismus ist zum Spielball geworden, auch, weil er weniger Lobby hat als andere. Man hat den Sommertourismus ja sehr gut über die Bühne gebracht, das wäre im Winter auch möglich gewesen. Man darf nicht nur auf den Tourismus hinschlagen.

Wie groß ist der Verlust?
Der Schaden durch die Schließung über Weihnachten ist sehr, sehr groß, auch für Mitarbeiter. Gerade für den Familientourismus wäre die Öffnung jetzt sehr wichtig gewesen. Man darf den Tourismus nicht zum Sündenbock für die Pandemie machen. Wir hoffen, dass der Tourismus mehr Lobby in der Bundesregierung bekommt – das stärkste Sprachrohr ist Köstinger vielleicht nicht.

Viele Kritiker haben wohl die Bilder vom Aprés Ski in Skiorten wie Ischgl im Kopf.
Die Familie, die bei uns den Urlaub verbringt, hängt ja nicht um Mitternacht an der Bar. Das Outdoor-Activity-Erlebnis geht in der Diskussion unter. Man muss aufpassen, dass man dem Tourismus nicht ganz in den Boden stampft: Die Rahmenbedingungen werden am 7. Jänner schließlich nicht anders sein als am 24. Dezember. Gerade in der Natur gibt es weniger Gefahren als bei diversen Feierlichkeiten in der Familie oder sonstwo.

Sperren Jufa-Hotels am 7. Jänner flächendeckend auf?
Nein, wir werden zu Beginn nur mit einigen Standorten ins Rennen gehen. Die Situation bleibt weiter sehr schwierig.

Reicht Ihnen der staatliche Umsatzersatz zum Überleben?
Für uns ist das jedenfalls zu wenig. Durch die Deckelung auf 800.000 Euro ist der Umsatzersatz für größere Betriebe nur ein Pflaster. Hätten wir alle österreichischen Betriebe in Einzelgesellschaften, könnten wir 50 Mal die Obergrenze erreichen. So bekommen wir im November und Dezember maximal 10 bis 15 Prozent. Allein im November fehlen uns zwei Millionen Euro. Es ist ungerecht.

Nehmen Sie das so hin?
Wir haben noch Gespräche mit dem Finanzministerium. Wir brauchen eine Nachschärfung – hinter uns steht kein Fonds auf den Cayman Island, sondern eine gemeinnützige Stiftung. Bei uns hängen 1500 Arbeitsplätze dran. Wir haben auch den Fixkostenzuschuss 1 noch nicht bekommen.

Wie geht sich das aus?
Irgendwann wird es dünn – andere Betriebe wären schon vor dem Ende.