Nach über zwei Wochen Lockdown wird der Handel am Montag wieder aufsperren, allerdings unter strengen Auflagen. Die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, bleibt weiterhin aufrecht. Für Kundenbereiche gilt eine Beschränkung von 10 Quadratmeter pro Kunde, gab die Regierung am Mittwoch bekannt. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) appellierte an die Menschen, nicht gleich am ersten Tag shoppen zu gehen.
"Es wird genug Tage Möglichkeiten geben, einkaufen zu gehen. Wir wollen die Bilder vermeiden, die wir alle kennen", so der Minister. Die Polizei werde vor Ort sein und auch eingreifen, wenn es notwendig ist. Insbesondere am 7. und 8. Dezember werde es eine starke Polizeipräsenz in den Einkaufsstraßen und Einkaufszentren geben, um ein Chaos zu vermeiden, kündigte Nehammer an.
Am letzten Einkaufstag vor dem zweiten Lockdown lockten etliche Händler mit Megarabatten und sorgten so für dichtes Gedränge und lange Schlangen.
Derzeit haben nur wenige Geschäfte offen
Derzeit dürfen nur wenige Geschäfte offen haben, darunter Supermärkte, Drogerieketten oder Trafiken. Am 7. Dezember machen auch Buchhändler, Elektrogeschäfte, Modeketten, Möbelhäuser, Schuhgeschäfte und Sportartikelhändler wieder auf. Damit dürfen auch die Einkaufszentren wieder öffnen. Die Sozialpartner verhandeln derzeit noch eine teilweise Verlängerung der Öffnungszeiten im Handel, um Kundenströme zu entzerren.
Fehlende Gastro als Wermutstropfen
Ein Wermutstropfen ist freilich die fehlende Gastronomie, die für den Handel ein Frequenzbringer ist. Die darf nämlich erst laut derzeitigem Stand am 7. Jänner wieder aufsperren.
Der Einzelhandel befindet sich gerade in der heißesten Phase des Jahres. Die Betriebe verlieren im Vorweihnachtsgeschäft Milliarden durch die coronabedingten Schließungen. 17 geschlossene Einkaufstage würden bei den mehr als 22.000 Geschäften für einen Umsatzverlust von bis zu 2,7 Mrd. Euro sorgen, ermittelte der Handelsverband. Der Standortberater RegioPlan rechnet mit einem Rückgang der Weihnachtsausgaben um 17 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro.
"Wir haben nur noch eine beschränkte Zeit bis Weihnachten. Jeder Tag der Schließung löst Unsummen an volkswirtschaftlichem Schaden aus", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Eine längere Schließung im Handel hätte zu einer noch stärkeren Ballung auf die übrig gebliebenen Tage geführt.