Der Baukonzern Porr hat heuer in den ersten neun Monaten hohe Verluste gebaut. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 46,8 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war noch ein Gewinn von 9,8 Millionen Euro erzielt worden. Die Coronapandemie und "eine Neubewertung von Projekten" haben sich massiv auf die Geschäftstätigkeit ausgewirkt, wie das Management. erklärte. Die Porr beschäftigt knapp über 20.000 Mitarbeiter.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) halbierte sich von 146 auf 74,3 Millionen Euro. Vor Steuern drehte das Ergebnis (EBT) von plus 14,4 Millionen Euro in der Vorjahresperiode auf minus 62,4 Millionen Euro. Die Produktionsleistung sank um 7,4 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro, die Umsatzerlöse gingen um 4,4 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurück. Der Auftragseingang brach um 6,9 Prozent auf 4 Milliarden Euro ein, der bereinigte Orderbestand bewegte sich mit 6,8 Milliarden Euro (minus 0,5 Prozent) "weiterhin auf sehr hohem Niveau".
Im Gesamtjahr 2020 erwartet der Konzern einen Jahresverlust zwischen 45 und 55 Millionen Euro. Schon vor der Coronakrise, 2019, hatte sich der Gewinn der Porr gegenüber 2018 von 66,2 auf 27,8 Millionen Euro halbiert. Die Produktionsleistung lag bei 5,6 Milliarden Euro, heuer soll diese "über 5 Milliarden Euro" erreichen und dann 2021 wieder zwischen 5,3 und 5,5 Milliarden Euro liegen. Nächstes Jahr wird eine positive EBT-Marge von 1,3 bis 1,5 Prozent angestrebt. Der Konzern setzt auf intensives Kostenmanagement und will ab 2022 nachhaltig 40 bis 50 Millionen Euro einsparen.